Pressemeldung

Deutsche Luftverkehrssteuer – Weiterentwickeln statt abschaffen!

Luftverkehrssteuer ist erster Schritt in Richtung Klimaschutz und Subventionsabbau

Nach Vorlage des  Evaluierungsberichts der Bundesregierung zur Luftverkehrssteuer fordern Brot für die Welt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Evangelische Entwicklungsdienst, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), Germanwatch, Greenpeace und WWF Deutschland den Ausbau der deutschen Luftverkehrssteuer zu einem Instrument des Klimaschutzes. Basierend auf den Ergebnissen des Evaluierungsberichts wird sich nun der Deutsche Bundestag mit der Zukunft der Luftverkehrssteuer befassen müssen. Mit Blick auf das Drängen des Bundesverbandes der Deutschen Luftfahrtwirtschaft (BDL) die Luftverkehrssteuer abzuschaffen, hat das Bündnis aus Umwelt- und Entwicklungsorganisationen die TU Chemnitz gebeten, die volkswirtschaftlichen Effekte der Luftverkehrssteuer in einem Gutachten zu überprüfen.

Das Gutachten der TU Chemnitz zeichnet ein anderes Bild der Auswirkungen der Luftverkehrssteuer als das des BDL: Weder ein Rückgang der Passagierzahlen noch eine Abwanderung zu Flughäfen im Ausland aufgrund der Luftverkehrssteuer sind nachweisbar. Auch stellt die Steuer keine Bedrohung für Arbeitsplätze dar. Das Gutachten belegt dagegen überzeugend einen längerfristigen Veränderungstrend in der deutschen Flughafenlandschaft: weg von kleinen und subventionierten Flughäfen mit einem hohen Anteil an Billigfliegern und zwar unabhängig davon, ob diese Flughäfen in Grenznähe liegen oder nicht. „Dieser Trend ist einerseits logisch, weil niemand wegen nur acht Euro Mehrkosten vom Ausland abfliegt, und andererseits erfreulich, weil dadurch national die Umsetzung eines klimafreundlicheren Flughafenkonzepts erleichtert wird,“ kommentiert Dr. Werner Reh, Verkehrsexperte des BUND, dieses Ergebnis des Gutachtens. Auch nach Einführung der Luftverkehrssteuer und der Einbeziehung des Flugverkehrs in den europäischen Emissionshandel seit Januar 2012 wird der Luftverkehr in Deutschland noch immer mit 11,5 Milliarden Euro massiv subventioniert, insbesondere durch die Befreiung des Kerosins von der Mineralölsteuer und die Befreiung internationaler Flüge von der Mehrwertsteuer. Nach Auffassung der Umwelt- und Entwicklungsorganisationen ist die Luftverkehrssteuer daher nur ein erster Schritt zum Abbau der Subventionen für das mit Abstand klimaschädlichste Transportmittel Flugzeug.

Im Flugsektor bestehe dringender klimapolitischer Handlungsbedarf betont Heinz Fuchs, EED Tourism Watch: „Die CO2-Emissionen im deutschen Luftverkehr haben sich seit 1990 verdoppelt und machen die Einsparungen anderer Verkehrsträger zunichte. Und in der Frage globaler Klimagerechtigkeit gegenüber Entwicklungsländern, die verstärkt die Folgen des Klimawandels tragen müssen, besteht solange eine Lücke bis Flugreisende ihre Umweltkosten selbstverständlich selbst tragen.“
Das Bündnis von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen fordert daher nicht nur die Beibehaltung der Luftverkehrssteuer, sondern auch deren klimawirksame  und gerechte Weiterentwicklung. Dazu empfiehlt das Bündnis eine Anhebung der Sätze der Luftverkehrssteuer bei gleichzeitiger Staffelung nach Entfernung  und Sitzklassen. Zugleich sollte die deutsche Luftverkehrssteuer genutzt werden, um europäische Lösungen zum Abbau der Subventionen im Luftverkehr voranzutreiben und damit die dringend benötigte ökologische Lenkungswirkung zu erreichen. Die Einnahmen der Luftverkehrssteuer sollten dem Verursacherprinzip entsprechend verstärkt für die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern eingesetzt werden.

Redaktioneller Hinweis: Das Gutachten finden Sie im Internet unter www.tourism-watch.de

Ansprechpartner bei den Organisationen und Verbänden:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.: Werner Reh, werner.reh@bund.net, Tel. (0 30) 27 58 6- 4 35
Brot für die Welt/Evangelischer Entwicklungsdienst e.V.: Sabine Minninger, 030-288835681, tourismclimate@googlemail.com
Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) e.V.: Damian Ludewig, 030-7623 991-40, Damian.Ludewig@foes.de
Germanwatch e.V.: Anja Esch, 030-28 88 356-84, esch@germanwatch.org
Greenpeace: Stefan Krug, 030-308899-20, stefan.krug@greenpeace.de
WWF Deutschland: Viviane Raddatz, 0151/ 188 549 36, viviane.raddatz@wwf.de


Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Lachender Junge

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z.B monatlich)