Brot für die Welt fordert deutlich mehr Finanzmittel für den Kampf gegen den Hunger. Bei den Treffen der G7-Außen- und Agrarminister am Wochenende stand die globale Ernährungskrise ganz oben auf der Agenda. „Den schönen Worten müssen nun aber auch Taten folgen. Es darf nicht dabei bleiben, auf eine der schwersten Hungerkrisen seit dem Zweiten Weltkrieg mit einem stagnierenden Entwicklungshaushalt zu antworten“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt. „Wenn Weizen als Waffe eingesetzt wird, ist auch eine Zeitenwende im Kampf gegen den Hunger notwendig.“
Brot für die Welt fordert zusätzliche Mittel in Höhe von 2,7 Milliarden Euro, verteilt auf die drei Ressorts Entwicklungszusammenarbeit, Landwirtschaft und Auswärtiges. „Die Bundesregierung sollte zugleich den Druck auf Russland erhöhen, nicht länger ukrainische Getreidelager in Brand zu schießen, Landmaschinen und Weizen zu stehlen und die ukrainischen Seehäfen zu blockieren“, sagt Pruin. Auch sollten mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft schnellstens alternative Transportrouten für ukrainisches Getreide und Sonnenblumenöl geschaffen werden. Um eine weitere Eskalation der weltweiten Ernährungskrise zu verhindern, sollten aber die Sanktionen so gestaltet werden, dass weiterhin Getreide und Düngemittel aus Russland und Belarus auf den Weltmarkt gelangen.
Skrupellosen Spekulanten, die als Trittbrettfahrer von steigenden Nahrungsmittelpreisen profitieren - auch für solche Lebensmittel, bei denen es gar keine Verknappung gibt - muss durch stärkere Regulierung der entsprechenden Börsen der Boden entzogen werden.
Schließlich gelte es, durch eine verstärkte Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft und Fischerei, die vom Hunger betroffenen Entwicklungsländer unabhängiger von Lebensmittelimporten zu machen.
Wegen der sich zuspitzenden globalen Ernährungskrise soll es in dieser Woche noch vor der wichtigen Bereinigungssitzung am 19. Mai im Haushaltsausschuss ein Spitzengespräch der drei Ampel-Fraktionen geben.
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