Nicasia Pérez kocht am offenen Feuer, doch der Rauch stört sie nicht. Sie ist sogar froh, dass er sie wieder regelmäßig umgibt, weil die Familie jetzt genung zum Kochen hat.
© Christian Nusch
Für die arme Landbevölkerung sind gesunde Lebensmittel kaum zu bezahlen. Doch wer ein Stückchen fruchtbares Land besitzt, kann sich selbst mit Gemüse und Obst versorgen. Ein Projekt von Brot für die Welt vermittelt die nötigen Kenntnisse für die Subsistenzwirtschaft.
„Noch vor zwei Jahren hatten wir oft nicht genug zu essen“, erzählt Nicasia Pérez. „Mein Mann arbeitete als Tagelöhner für einen reichen Großgrundbesitzer, aber das Geld, das er da verdiente, reichte nur selten für drei Mahlzeiten am Tag.“ Nicasia Pérez lebt in der Provinz Veraguas, gut fünf Autostunden südwestlich von Panama-Stadt. Anders als in der glitzernden Metropole gibt es in ihrem Dorf Calabazo weder Telefon noch Strom. Die 43-Jährige lebt mit ihrem Mann und den drei jüngsten ihrer sechs Kinder in einer Hütte aus ungehobelten Holzbrettern. Nur eines ist hier ähnlich wie in der Hauptstadt: der Preis für Lebensmittel. Wegen der langen Wege kosten sie im Dorfladen sogar mehr als in den Supermärkten der Metropole.
Die Erde in der Provinz Veraguas ist fruchtbar, es gibt genug Regen. Wie kann es sein, dass Menschen, die hier ein Stück Land besitzen, hungern müssen? „Ich habe einfach nicht gelernt, wie man Lebensmittel anbaut“, versucht Nicasia Pérez das zu erklären. „Meine Eltern verstanden nichts von der Landwirtschaft.“ Nicasia gehört dem indigenen Volk der Ngäbe-Buglé an. Ihre Großeltern ernährten sich noch von dem, was sie im Wald fanden. Sie pflückten wild wachsende Früchte und kannten die essbaren Wurzeln. Doch dann kamen die Rinderzüchter, rodeten den Wald und nahmen den Ngäbe-Buglé ihre Lebensgrundlage.
In den Workshops von PRODESO, einer Partnerorganisation von Brot für die Welt, hat Nicasia Pérez gelernt, sich selbst zu versorgen. „Mein Leben hat sich dadurch sehr verändert“, sagt sie. „Inzwischen wachsen 15 verschiedene Produkte auf meinem Land. Vor zwei Jahren war es nicht ein einziges!“ Ihr kleines Stückchen Land wirft nun nicht nur genug ab, um die ganze Familie gesund zu ernähren, Nicasia kann sogar Lebensmittel verkaufen. Den Gewinn legt sie zukunftsträchtig an: „Meine älteren Kinder mussten früh die Schule verlassen, um mitzuverdienen. Aber jetzt können wir es uns leisten, unsere Tochter Ilsa studieren zu lassen.“
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
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