Vor dem Kochen geht Michelle in ihren Gemüsegarten und erntet Kalamansi, kleine grüne Zitrusfrüchte, einen Bund Frühlingszwiebeln und einen Zweig des Meerrettichbaums.
© Christof Krackhardt
In den abgelegenen Bergdörfern im Süden der Philippinen stehen vor allem Reis und Mais auf dem Speisezettel. Viele Kinder sind daher mangelernährt. Ein Projekt-Partner von Brot für die Welt klärt die Menschen über gesunde Ernährung auf und hilft ihnen beim Anlegen von Gemüsegärten.
Bevor Michelle in ihrem gepflegten Bambushaus das Kochfeuer entfacht, geht sie noch schnell in ihren kleinen Gemüsegarten. Sie pflückt ein paar Kalamansi, kleine grüne Zitrusfrüchte, zieht eine Handvoll Frühlingszwiebeln aus der Erde und schneidet einen Zweig des Meerrettichbaums ab. „Aus den Blättern mache ich eine Beilage für den Maisbrei“, erzählt die 29-Jährige, während Töchterchen Patricia Maria geduldig vor der Haustür sitzt und auf das Mittagessen wartet.
Michelle und ihre Familie gehören dem Volk der Bla‘an an, einer ethnischen Minderheit, die im Süden der philippinischen Insel Mindanao zu Hause ist. Ihr abgelegenes Bergdorf Paraiso ist nur durch einen steilen, oft matschigen Pfad zu erreichen. Aufgrund der großen Armut litten viele Kinder im Dorf bis vor Kurzem unter Mangelernährung. Doch seitdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation BIHMI regelmäßig nach Paraiso kommen, hat sich das geändert. Die Menschen haben gelernt, wie sie vieles, was sie für eine gesunde Ernährung brauchen, selbst anbauen können.
„Seitdem ich an einem Kurs zu gesunder Ernährung teilgenommen habe, weiß ich, wie gesund die Blätter des Meerrettichbaums sind“, sagt Michelle, die bei BIHMI eine Ausbildung zur Gesundheitshelferin absolviert hat. Denn die enthalten neben wichtigen Mineralstoffen wie Calcium, Natrium, Phosphor, Magnesium und Eisen auch die Vitamine A, B und C. „Durch BIHMI haben wir gelernt, wie wichtig es ist, nicht nur Mais und Reis zu essen. Deswegen hat jetzt jeder im Dorf einen eigenen Gemüsegarten. Auch wenn wir nur wenig Geld haben, geht es uns nun viel besser“, sagt Michelle und nimmt ihre kleine Tochter liebevoll in die Arme.
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