„Früher konnten wir uns nur ein oder zwei Mahlzeiten am Tag leisten“, sagt Kleinbauer Isaya Mwita. „Es war gerade genug, um nicht zu verhungern.“
© Jörg Böthling / Brot für die Welt
Wenig Regen, wenig Fachwissen, wenig Ertrag: Viele Kleinbauern-Familien im Tiefland des Tarime-Distriktes können sich kaum ernähren. Neues Saatgut und agrarökologische Methoden helfen ihnen, mehr zu ernten.
Was Isaya Mwita damals bewog, sein Glück in der Hauptstadt Daressalam zu suchen? „Ich habe einfach nur von einem besseren Leben geträumt“, erzählt der 34-Jährige. Die ständige Angst, dass nicht genug Regen fällt oder Schädlinge den Mais zerfressen, setzten der Familie zu. Um die Kinder durchzubringen, mussten Isaya und seine Frau Grace sich als Erntehelfer verdingen, für kaum mehr als einen Euro pro Tag. „Es war gerade genug, um nicht zu verhungern.“
In der Stadt schleppte Isaya Mwita Steine auf Baustellen für einen Lohn, der nur knapp über dem als Erntehelfer lag. „Aber das Leben in der Stadt ist teuer, selbst dein Trinkwasser musst du kaufen.“ Hinzu kamen die Miete für ein kleines Zimmer, Fahrgeld für den Bus und viele andere Ausgaben. Nach drei Jahren in der Fremde kehrte die Familie schließlich erschöpft und zerlumpt in ihr Dorf zurück.
Die Wende kam mit den Mitarbeitenden des Mogabiri Farm Extension Centre (MFEC), einer anglikanischen Partnerorganisation von Brot für die Welt. Sie halfen der Kleinbauernfamilie, ihre Landwirtschaft umzustellen mit Saatgut von bisher kaum gebräuchlichen Feldfrüchten und Schulungen zu nachhaltigen Anbautechniken. Außerdem boten sie Ernährungsberatung an.
Isaya und Grace Mwita bauen jetzt Reis, Avocado, Auberginen, Okra, Paprika, Passionsfrüchte, Chinakohl, Papaya, lokale Kohlsorten, Tomaten und Bananen an. Die Vielfalt sichert sie ab, da Unwetter oder Trockenphasen immer nur wenigen Feldfrüchten schaden, die anderen bringen gute Erträge oder sind schon lang geerntet. Überschüsse verkauft die Familie auf dem Markt und vom Gewinn können die Eltern die Schulgebühren für die Kinder bezahlen. Vor allem aber können sie sich nun täglich drei abwechslungsreiche Mahlzeiten leisten.
Stolz zeigt Isaya Mwita eine fest vernagelte Sperrholzbox mit einem Schlitz im Deckel. Es ist die Sparbüchse der Familie. „Da kommen nur Scheine rein“, lacht er. Die Rücklagen sind einerseits für Notfälle, falls jemand krank wird oder die Ernte doch mal zu gering ausfällt. Andererseits ist das Geld für die Zukunft der Kinder, denn mittlerweile könnten sie sich sogar die höhere Schule leisten. Die beiden träumen davon, dass ihre Kinder Lehrer oder Ärztinnen werden. Falls das nicht klappen sollte, können sie sich und ihre Familien aber auch mit der Landwirtschaft ernähren. Das haben ihre Eltern ihnen schließlich erfolgreich vorgemacht.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.
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