Die Supermärkte sind leer, auf der Straße balgen sich die Menschen um die letzten verfügbaren Lebensmittel. Jetzt hilft nur noch der kleine Laden an der Ecke. Aber auch dort: geplünderte Regale und der Besitzer, der seine Kunden anschreit: „Heute ist Erdüberlastungs-Tag. Der Tag an dem alle Ressourcen weltweit verbraucht sind!“
So drastisch wird uns der heutige Tag im Video „Einkaufen am Earth Overshoot Day“ vermittelt. Denn ab heute leben wir den Rest des Jahres auf Kredit: die weltweite Landwirtschaft laugt die Böden aus für die Futter- und Nahrungsmittelindustrie, die Meere sind überfischt und Wasser in vielen Ländern der Erde knapp. Außerdem werden mehr Treibhausgase in die Luft geblasen als auf natürlichem Wege kompensiert werden können.
Natürliche Ressourcen schneller aufgebraucht als im letzten Jahr
Im vergangenen Jahr war es der 2. August an dem die natürlichen Ressourcen der Erde eigentlich aufgebraucht waren. Seit Jahren ist der Erdüberlastungs-Tag früher im Kalender als im Vorjahr. War er im Jahr 2000 noch am 23. September, fiel er im Jahr 2016 auf den 8. August und dieses Jahr werden wir also ab heute, 1. August 2018, weltweit auf Kosten unseres Planeten leben.
Auf Deutschland bezogen ist er viel früher, denn die Industrie und der Konsum der Bevölkerung belastet die Erde um ein Mehrfaches als die Bevölkerung vieler Länder auf der südlichen Halbkugel. Die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger leben schon seit dem 2. Mai auf Kosten der Natur und unserer Nachfahren. Die USA bereits seit 5. März nach Recherchen des Global Footprint Network. In Vietnam dagegen ist der Erdüberlastungs-Tag erst am 21. Dezember 2018.
Brot für die Welt unterstützt Filmpreis
Der Erdüberlastungs-Tag beschäftigt nicht nur Nachhaltigkeitsinteressierte und Wissenschaftler weltweit, sondern vor allem auch junge Menschen, die sich über die Zukunft unserer Erde Gedanken machen. Kein Wunder, dass der satirisch gemachte Film „Einkaufen am Erdüberlastungstag“ von Henriette Boldt zum Siegerfilm des Sukuma Award gekürt wurde. Dabei musste sich der 1:03 minutenlange Film erst gegen etwa 100 witzige, nachdenkliche und aufrüttelnden Kurzvideos durchsetzen, die beim Sukuma Award 2016/2017 eingereicht worden waren. Brot für die Welt unterstützt den „etwas anderen Filmpreis“ Sukuma Award mit Mitteln des kirchlichen Entwicklungsdienstes.