(Dies ist ein Gemeinschaftsbeitrag unter Mitarbeit von Christina Schug und Marianne Spieweg.)
Krisenprävention in der Zukunft
Am 24. Februar 2022 ist die russische Armee in die Ukraine einmarschiert. Wir konnten uns einen so furchtbaren Krieg in unserer Nähe nicht vorstellen. Das Leid der Menschen in der Ukraine macht uns traurig und sprachlos. Die Folgen für viele Länder des Globalen Südens sind heute schon spürbar, die Preise für Nahrungsmittel explodieren, der Hunger wird weltweit zunehmen. Die Politik hat auf diesen Krieg mit einem Sonderetat für die Ausstattung der Bundeswehr und einem zukünftig deutlich höheren Militäretat reagiert. Welche Rolle werden zukünftig die Förderung von zivilem Friedensengagement, die Krisenprävention und zivile Konfliktbearbeitung sowie zivile Krisennachsorge haben? Wird auch weiterhin vorrangig auf diplomatische Mittel gesetzt, um Gewalt zu vermeiden? So steht es noch im Koalitionsvertrag vom November 2021.
Gesellschaftliche Debatte über Sicherheit und Frieden
Unter dem unmittelbaren Eindruck des Ukraine-Kriegs ist die Frage der angemessenen Ausrüstung der Bundeswehr verständlich. Eine Entscheidung dieser Tragweite sollte nicht ohne eine entsprechende parlamentarische und gesellschaftliche Debatte stattfinden. Es besteht die berechtigte Sorge, dass die Aufstockung des Militäretats zu erheblichen Kürzungen im sozialen, kulturellen und humanitären Bereich führen kann. Dieser Schritt berührt die grundsätzliche Frage, wie wir uns für den Frieden in der Welt einsetzen und was wir unter Sicherheit verstehen. Ein neues Wettrüsten macht unsere Welt weder friedlicher noch sicherer. Um einen „positiven Frieden“ zu schaffen, brauchen wir dringend alternative Ansätze wie sie die feministische Außenpolitik bietet.
Global lernen Brisant
Es ist schwierig, aber wichtig, den Krieg sowie politische und gesellschaftliche Konsequenzen in der Bildungsarbeit aufzugreifen. Das vorliegende Heft will Bildungsakteur*innen erste Anregungen zur Auseinandersetzung mit diesen aktuellen Themen geben:
- Investitionen in Militär vs. Investitionen in nachhaltige Entwicklung
- Sicherheitskonzepte
- feministische Außenpolitik
- Strategien friedlicher Konfliktlösung
- Umgang mit Angst
- Aktionsideen