Unsere neue Weltkarte lädt zum Perspektivwechsel ein. Die ungewohnte Darstellung der Erde irritiert und regt an, gewohnte Denk- und Verhaltensmuster infrage zu stellen. Nicht nur viele Darstellungen und Ländergrenzen, sondern auch das gesamte globale Landwirtschafts- und Ernährungssystem trägt die Spuren ausbeuterischer Kolonialvergangenheit. Obwohl weltweit genug Nahrung für alle hergestellt wird, leidet jeder zehnte Mensch an Hunger. Afrika und Asien sind auf unserer Karte im Zentrum, weil hier die Anzahl der Menschen, die nicht satt werden, am größten ist. Gleichzeitig stellt die Karte Kolonialität und die bestehenden Kontinuitäten auf eindringliche Weise dar. Mit Europa im Zentrum und den stark überdimensionierten USA zeigen wir, wo Veränderungen endlich stattfinden müssen, damit eine gerechte und zukuftsfähige Welt, in der alle Menschen gut leben können, möglich wird.
Innovative Ansätze spielerisch kennenlernen
Wir laden Sie ein, die verschiedenen innovativen Ansätze unserer Partnerorganisationen im Globalen Süden kennenzulernen: Das Konzept der regenerativen Bildung und die Einführung von Permakultur ins Schulcurriculum in Malawi; die Beteiligung von kleinbäuerlichen Familien an der Schulspeisung in Brasilien; Ernährung in Großstädten Indiens; die Stärkung solidarischen Wirtschaftens und agrarökologischer Konzepte in Ecuador; die Unterstützung von migrantischen Erntehelfer*innen in Italien; der Einsatz für existenzsichernde Einkommen in Ghana; die Umsetzung des Fairen Handels in Peru – diese und viele weitere Ansätze machen Mut, inspirieren und zeigen, wie an vielen Orten Wandel gesät wird. In spannenden virtuellen Lernspielen können Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, aber auch Erwachsene diese Ansätze spielerisch kennenlernen. Scannen Sie dazu einfach den QR-Code auf der Weltkarte. Das Bildungsmaterial haben wir in Kooperation mit Fairtrade Deutschland e.V. herausgegeben. Wir bieten auf Wunsch Fortbildungen für Lehrkräfte, Pfarrer*innen, Gemeindepädagog*innen und Multiplikator*innen zu diesem Material an. Nehmen Sie gern Kontakt dazu mit uns auf.
Vielfältige Möglichkeiten zum Engagement entdecken
Jede und jeder kann für ein weltweit gerechtes und nachhaltiges Ernährungssystem aktiv werden. Bei der Entwicklung des Bildungsmaterials haben auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Brot für die Welt Jugend und die Fair Activists mitgewirkt. Sie erklären in einem virtuellen Lernspiel, wo die Ursachen für den Hunger liegen und laden ein, verschiedene Möglichkeiten des Engagements zu entdecken. Die beiden 17-jährigen Schülerinnen Sarah und Asiri haben das Lernspiel ausprobiert und teilen ihre Erfahrungen mit uns:
Ihr wart heute virtuell mit der Brot für die Welt Jugend und den Fair Activists unterwegs und habt euch mit dem Thema Welternährung beschäftigt. Was habt ihr von eurer Reise mitgenommen?
"Viel neues Wissen und ein größeres Bewusstsein für die Umwelt und die Verschwendung von Lebensmitteln. Wir wussten zu vielen Themen noch viel zu wenig. Durch die interaktiven Spiele wurden uns die Augen geöffnet. Uns hat es zum Beispiel sehr überrascht, wie viel Wasser für einen Patty gebraucht wird und wie viele Tonnen an Essen jedes Jahr weggeschmissen werden. Man könnte das Material gut in Fächern wie Ethik, Nawi oder Gewi verwenden. Wir finden, es wäre wichtig, diese Materialien an den Schulen zu nutzen, um schon früh ein Bewusstsein für solche Themen zu schaffen. Deswegen haben wir auch ein kurzes Video gedreht, um euch die Weltkarte näher vorzustellen."
Planspiel: Gerechte Verpflegung an Schulen
Die Brot für die Welt Jugend und die Fair Activists setzen sich für weltweite Gerechtigkeit ein. Sie haben ein Planspiel entwickelt, das in der Schule, Jugendgruppe oder Gemeinde einsetzbar ist. Dabei geht es um die Frage, wie eine gerechte und nachhaltige Schulverpflegung aussehen kann. Ziel des Planspiels ist es, auf die Gestaltung einer gerechteren und nachhaltigeren Ernährung im Schulkontext hinzuweisen, Ideen zu entwickeln und schließlich konkrete Vorschläge umzusetzen. Es geht um strukturelle Änderungen, aber auch relativ einfache, schnell umsetzbare Aktionen sind gefragt. Die Schülerinnen und Schüler finden sich in thematischen Kleingruppen („Initiativen“) zusammen und diskutieren ihre verschiedenen Ideen, die mal radikaler, mal weniger radikal sind. Anschließend entwickeln sie einen Kompromiss und erste Schritte für die Umsetzung an ihrer eigenen Schule.
Zur Anleitung des Planspiels können die Brot für die Welt Jugend und die Fair Activists auch gerne eingeladen werden. Melden Sie sich gerne direkt bei unserem Jugendausschuss.