Du kennst die Gedanken und Gefühle, die der Name
des Gefangenenlagers Guantanamo
bei Menschen in aller Welt wachruft:
Ängste, Hass, Empörung, Rachegefühle, enttäuschte Hoffnungen,
alles, was Menschen zu Feinden machen kann.
Wir bitten für alle, die nun schon seit zehn Jahren
Gefangene von Guantanamo sind:
die Gefangenen selbst; Menschen ohne Gesichter
und doch der Welt zur Schau gestellt,
fanatische Kämpfer ebenso wie viele Zufallsopfer,
ob inzwischen entlassen oder noch gefangen,
für ihr Leben gezeichnet;
alle, die die Legalisierung von Folter und Rechtlosigkeit betrieben haben,
und die, die dagegen aufgestanden sind,
auch in den Kirchen der USA,
alle, deren Rachegefühle immer neue Nahrung erhalten,
solange die Weltmacht nicht umzukehren vermag
von einem Irrweg.
Öffne all diesen Gefangenen die Tür zu der Freiheit,
die sie verloren haben.
Und tue das auch für die Gefangenen, deren Lager keine Namen haben,
die die Welt kennt und im Blick behält.
Für uns selber bitten wir, dass die Nähe Jesu uns fähig macht,
jeder „Todfeindschaft“ zu widersprechen,
wer immer sie proklamiert,
und sei es unser eigenes Herz.