Gott,
seit alters her beten Menschen zu dir:
“Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte
und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun.“
(Wochenpsalm 73)
„Dennoch stets an dir zu bleiben“
fällt mir schwer zu beten,
wenn ich die Tagesnachrichten höre,
wenn ich den Zeitgeist spüre,
der Menschen auf der Flucht in Schlauchbooten mit Touristen vergleicht.
Gott, dir klagen wir unser Unvermögen,
wenn die Lösungssuche so schleppend ist,
wenn ein Rettungsschiff mit 243 Mensch an Bord
erst nach tagelangem Suchen in Malta anlegen kann,
wenn ein Schiff mit mehr als 600 Menschen
die Irrfahrt erst nach Tagen in Spanien beenden konnte.
Gott,
lass uns umkehren von unserem Denken der Besitzstandswahrung
und Grenzsicherung,
wenn Menschen SOS rufen.
Es ist der internationale Rettungsruf
„Save Our Souls“ - Rettet unsere Seelen. –
denn Menschen fliehen vor Krieg,
Verfolgung und Vergewaltigung.
Gott,
das alles erkennen wir und bitten dich,
bleibe du dennoch bei uns
und öffne unsere Augen und Herzen,
damit wir unsere Nächsten sehen
und Schritte des Neuanfanges mit ihnen gemeinsam gehen.
Zu dir rufen wir: Kyrie eleison.