„Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele.“ - Apg. 4,32 ff -
Predigttext des Sonntags
Internationale Gedenktage rufen zum solidarischen Handeln
Sprecherin/Sprecher:
In dieser Woche sind von den Vereinten Nationen vier Gedenktage ausgerufen, die den Blick für den Zustand unserer Welt schärfen und zum solidarischen Handeln führen sollen.
Liturg/Liturgin:
Jesus Christus,
du kennst unsere Sehnsucht zu leben wie „ein Herz und eine Seele“.
Wir wissen, wie die christliche Urgemeinde im Glauben an dich ihr Tun ausgerichtet
und ihre Gaben und Begabung für gerechte Lebensbedingungen eingesetzt
und ihren Besitz geteilt haben.
Wir klagen dir unsere Unfähigkeit,
ein solidarisches Miteinander zu leben.
Wir bitten,
leite uns mit deiner Geistkraft in erneuerte Gemeinschaft.
Sprecherin/Sprecher:
Am16. Juni ist der Internationaler Tag der Heimatüberweisungen an Familienangehörige. Die Weltbank geht in diesem Jahr von einem Einbruch dieser privaten Zahlungen von 554 auf 445 Milliarden US-Dollar durch die Corona-Pandemie aus. Migrantinnen und Migranten, die in Ländern fern ihrer Heimat arbeiten, sorgen mit oft kleinen Summen von 50 bis 100 Euro dafür, dass sich ihre Familien Lebensmittel, Miete oder Schule leisten können. Es ist ein Vielfaches dessen, was ärmere Länder an Entwicklungshilfe erhalten.
Liturg/Liturgin:
Jesus Christus,
wir bitten dich für die Menschen,
die ihre Arbeit durch die Lockdown-Maßnahmen verloren haben
und in überfüllten Unterkünften menschenunwürdig leben müssen.
Für sie und ihre Familien ist die Not unerträglich.
Sei ihnen nahe in ihrer Last und lass uns erkennen,
wo wir die Last mittragen und mindern können.
Wir bitten, leite uns mit deiner Geistkraft in erneuerte Gemeinschaft.
Sprecherin/Sprecher:
Am 17. Juni ist der Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre. 40 Prozent der Erdoberfläche sind davon bedroht. Die Ursachen sind vielfältig: klimatische Schwankungen, Überweidung von Flächen und Böden, die Abholzung von Wäldern sowie Verschwendung von Wasserressourcen.
Liturg/Liturgin:
Jesus Christus,
wir bitten dich für die Menschen,
die verzweifelt sind, weinen und klagen, wenn Brunnen und Wasserquellen versiegen.
Sie müssen mit ansehen,
dass der Erdboden in Trockenheit reißt und Ackerland zu Staub wird,
Tiere in glühender Hitze ohne rettendes Grün verenden.
Wir bitten dich,
dass Nothilfe geleistet wird
und wir in den Industrienationen nicht weiter gierig Ressourcen verbrauchen.
Wir bitten, leite uns mit deiner Geistkraft in erneuerte Gemeinschaft.
Sprecherin/Sprecher:
Am 19. Juni ist der Internationaler Tag für die Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten. Vergewaltigungen, sexuelle Versklavung, Zwangsprostitution, erzwungene Schwangerschaften, Zwangssterilisation, angeordnete Schwangerschaftsabbrüche, Zwangshochzeiten werden in bewaffneten Auseinandersetzungen gezielt als Mittel der Kriegsführung eingesetzt.
Liturg/Liturgin:
Jesus Christus,
wir bitten dich besonders für die Frauen und Mädchen,
die schlimmste Übergriffe im Krieg ertragen müssen,
weil Kämpfer auf diese Weise Angst und Schrecken verbreiten wollen.
Wir bitten dich,
stelle den Frauen und Mädchen Menschen an ihre Seite,
die sie stärken und mit ihnen Wege zur neuen Selbstachtung gehen.
Hilf uns, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen,
damit solche entwürdigenden Taten aufhören
und Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
Wir bitten, leite uns mit deiner Geistkraft in erneuerte Gemeinschaft.
Sprecherin/Sprecher:
Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Aktuell sind 71 Millionen Menschen auf der Flucht. 3,5 Millionen von ihnen sind Asylsuchende. Zivilgesellschaftliche Initiativen setzen sich für bedingungslose Einhaltung der Menschenrechte, bessere Lebensbedingungen für die Betroffenen und ein bestmögliches Zusammenleben von vertriebenen Menschen und einheimischer Bevölkerung ein.
Liturg/Liturgin:
Jesus Christus,
wir bitten dich für die Menschen,
die auf der Flucht sind.
Du kennst jede und jeden hinter den Zahlen
mit der eigenen Geschichte von Gewalt und Verlust,
aber auch von Mut und Hoffnung.
Halte ihr Herz, wenn sie verzweifeln.
Wir bitten dich um Klugheit und Unerschrockenheit für alle,
die Flüchtlinge aus Todesgefahr zu retten versuchen.
Segne die Arbeit in den Notquartieren weltweit.
Öffne unsere Herzen und Hände,
damit wir hilfreich sein können.
Wir bitten, leite uns mit deiner Geistkraft in erneuerte Gemeinschaft.
Sprecherin/Sprecher:
Seit Wochen rüttelt uns der Mord an George Floyd in Minneapolis wach, sodass wir die Not der Menschen anerkennen, die Opfer von rassistischen Straftaten sind. 2019 gab es in Deutschland 7.909 rassistischen Straftaten. Das sind mehr als 21 angezeigte Straftaten pro Tag.
Liturg/Liturgin:
Jesus Christus,
wir bitten dich für die Menschen,
die in unserem Land um ihr Leben fürchten und verfolgt werden.
Du kennst die abfälligen Bemerkungen und Drohungen,
die Absagen bei Arbeits- und Wohnungssuche.
Wir nennen es alltäglichen Rassismus,
aber es darf nicht alltäglich bleiben.
Wir bitten, leite uns mit deiner Geistkraft in erneuerte Gemeinschaft.