Gott des Friedens,
in diesen Tagen erinnern wir uns an vergangene Ereignisse,
damit wir unsere Gegenwart aktiv gestalten.
Wir bitten dich, lass Friede und Gerechtigkeit sich küssen.
Wir erinnern: 1980 Friedensdekade - „Frieden schaffen ohne Waffen“ forderten Jugendliche in Ost- und Westdeutschland in der Zeit der Stationierung von Mittelstreckenraketen und NATO-Doppelbeschluss.
Wir erleben heute: Die Friedensdekade wird gefeiert und es wird gefordert: "Stop Killer Robots" - ein rechtlich verbindliches Abkommen zum Verbot von bewaffneten Drohnen und hochentwickelten Waffensystemen, die ohne menschliche Kontrolle Ziele auswählen und angreifen.
Wir bitten dich: Lass uns durch die Erfahrung aus der Vergangenheit unsere Gegenwart aktiv gestalten und weiterhin fordern „Frieden schaffen ohne Waffen“. Lass Friede und Gerechtigkeit sich küssen.
Wir erinnern: 9. November 1938 in Deutschland, 1.400 Synagogen brannten und über 2.000 jüdische Menschen kamen bei den Novemberpogromen ums Leben. Wir erleben heute: 1.700 Jahre jüdisches Leben wird in Deutschland gefeiert. Es soll das Judentum in all seinen Facetten kennengelernt, Berührungsängste abgebaut und das Aufstehen gegen Antisemitismus eingeübt werden.
Wir bitten dich: Lass uns durch die Erfahrung aus der Vergangenheit unsere Gegenwart aktiv gestalten, damit sich Vergangenes nicht wiederholt. Lass Friede und Gerechtigkeit sich küssen.
Wir erinnern: 9. November 1989 in Berlin. Grenze und Stacheldraht wurden überwunden, Menschen feierten die Einheit. Wir erleben heute: Menschen überwinden Grenzen und Stacheldraht und werden dann an den EU Außengrenzen aufgegriffen und zurückgeschickt. Abschreckung und Abwehr bestimmen die EU Außenpolitik.
Wir bitten dich: Lass uns durch die Erfahrung aus der Vergangenheit den Zugang zu fairen Asylverfahren und Rechtsschutz in der EU einfordern. Lass Friede und Gerechtigkeit sich küssen.
Wir erinnern: 1979 fand eine erste „Weltklimakonferenz“ unter dem Dach der UN in Genf statt. Wichtiges Ergebnis war die Warnung, dass die weitere Konzentration auf fossile Brennstoffe zu einem massiven Anstieg der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration führen wird.
Wir erleben heute: In Glasgow wird die 26. Klimakonferenz durchgeführt und die Klimakrise ist eine globale Gerechtigkeitskrise geworden. Die Menschen, die am wenigsten für die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise verantwortlich sind, sind in einer existenzbedrohenden Lage.
Wir bitten dich: Lass uns durch die Erfahrungen aus der Vergangenheit unsere Gegenwart aktiv gestalten, damit es ein Handeln JETZT gibt, das den Reduktionsplan weiter verschärft, den Kohle-Ausstieg vorzieht und die Zusagen für die internationale Klimafinanzierung erhöhen. Lass Friede und Gerechtigkeit sich küssen.