Gib uns Frieden.
Gott des Lebens,
Gott des Friedens, wir kommen vor dich in diesen Tagen.
Wir sind geschockt, wir haben Angst, wir fühlen uns machtlos.
Wir stellen uns vor, was die Menschen in der Ukraine gerade durchmachen,
wir sehen Bilder – wir erahnen ihr Leid,
aber wir können es kaum ermessen.
Und es ist nicht weit weg. Gott des Lebens, Gott des Friedens. Dona nobis pacem.
Wir beten für alle Menschen,
die in der Ukraine in höchster Gefahr sind.
Wir bitten um deinen Schutz für jedes einzelne bedrohte Leben.
Wir legen in deine Hände die,
die jetzt fliehen müssen, die schutzlos sind.
Und wir bitten um deinen Geist für alle,
die in politischen Verhandlungen sind und Schritte in die Zukunft suchen.
Wir bitten um Wege, wo wir keine mehr sehen.
Wir bitten darum,
dass dein sanfter und starker Geist des Friedens auch die berührt und verändert,
die diesen Krieg wollen und planen.
Wir wollen daran festhalten,
dass es für deinen Geist des Friedens eben keine Grenzen gibt,
auch jetzt nicht.
Dass er sich irgendwann als stärker erweist
als alles Machtstreben von Menschen.
Dona nobis pacem.
Wir beten um Segen für unsere Partner,
die dort selbst in Gefahr sind und die trotzdem weiterhin anderen helfen:
Die Partner der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine,
die humanitäre Hilfe leisten.
Partner von Kirchen helfen Kirchen,
die psychosoziale Unterstützung geben.
Unsere ukrainischen Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Und alle anderen, die dort leben,
die dort jetzt handeln, die Hilfe geben –
die, die wir kennen, und die vielen,
die wir nicht kennen.
Behüte und bewahre sie,
beschenke sie mit großer Kraft aus deiner Quelle.
Dona nobis pacem.
Wir bitten dich für die von uns,
die persönliche Verbindungen in die Ukraine haben,
durch Familie, durch Freundschaften.
Die unter uns,
die jetzt an ihre persönliche Grenze kommen und große Angst haben
um konkrete Menschen, die ihnen wichtig sind.
Trage sie, und hilf, dass ihre persönlichen Kontakte jetzt
zu Brücken von Solidarität und Hilfe werden.
Dona nobis pacem.
Wir bitten dich für alle,
die in Russland und in Belarus diesen Krieg nicht wollen,
die diese Gewalt ablehnen.
Für die, die deshalb bedroht werden, inhaftiert sind.
Sie sind mit ihrer Sichtweise in größter Gefahr.
Umgib sie von allen Seiten und schenke ihnen Wege und Mittel,
um in ihren Ländern ihre andere Sicht hörbar zu machen.
Wir bitten, dass die Sehnsucht nach Frieden dort Kreise ziehen kann,
wo wir nur noch Aggression sehen.
Und hilf uns zu erkennen,
was wir jetzt tun können und müssen.
Und dann sind da noch die vielen anderen Kriege und ihre Folgen.
Menschen, die jetzt wieder aus dem Blick geraten,
weil andere Schlagzeilen alles überlagern.
Wir beten weiter für Afghanistan,
den Jemen,
die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln.
Den Nahen Osten, die Rohingyas.
Wir legen es in deine Hände.
Bewege du unsere Herzen und Hände und alle Herzen und Hände
zum Frieden im Großen und im Kleinen.
Dieses Gebet wurde zu einer Friedensandacht formuliert, an der Kolleginnen und Kollegen aus dem Ev. Werk für Diakonie und Entwicklung am 25. Februar 2022 online teilnahmen.