Wochenspruch: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ (Johannes 1,16)
Evangelium: Johannes 2, 1-11 – Die Hochzeit zu Kana
Predigttext: 2. Mose 33, 18-23 – Die Bitte des Mose, Gottes Herrlichkeit zu sehen.
Die Frage nach dem Sehen der Herrlichkeit Gottes ist Ausdruck der Sehnsucht nach erfahrbaren Zeichen der Bundestreue Gottes zu Israel und seiner Liebe zur Welt. Die hebräische Bibel erzählt von diesen Wunderzeichen im Durchzug durchs Schilfmeer, in der Gabe der 10 Gebote und im Mahl mit Gott auf dem Berg. Sie erzählt aber auch vom menschlichen Fehlversuch, sich durch ein gegossenes Kalb der sichtbaren Gegenwart Gottes zu vergewissern.
Da eine Vielzahl von politischen Bewegungen der Gegenwart für sich reklamieren, dass Gott mit ihnen sei, hat das Thema eine hohe politische Brisanz. Wo werden selbstgemachte Gottesbilder eingespannt, damit Menschen sich einen Namen machen? Und wo versuchen Menschen im Hören auf das Gebotene den Namen Gottes zu ehren?
Sturm auf Regierungsgebäude in Brasilien durch Anhänger Bolsonaros
Du Gott Israels und Vater Jesu Christi,
wir klagen Dir, dass Amtsinhaber, die eine Wahl verloren haben,
ihre Anhänger aufstacheln, mit Gewalt gegen demokratische Institutionen vorzugehen - vor einem Jahr in den USA und in diesen Tagen in Brasilien.
Auch wenn sie nicht durch das Volk legitimiert sind, berufen sie sich auf eine göttliche Legitimation durch dich.
Wir bitten Dich,
lass die nicht durchkommen, die in deinem Namen das Recht beugen.
Schütze die Bevölkerung der Staaten vor Menschen,
die sich religiöser Gefühle bedienen, um andere zu instrumentalisieren.
Räumung des Dorfes Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier
Du Gott Israels und Vater Jesu Christi,
wir sind bestürzt über die gewalttätige Konfrontation
im Zusammenhang mit der Räumung des Dorfes Lützerath
für den Braunkohletagebau.
Wir bekennen dir unser gesellschaftliches Versagen,
in den grundsätzlichen Kontroversen Lösungen zu finden,
die ohne Gewalt durchgesetzt werden können.
Wir bitten Dich um Mäßigung bei allen Beteiligten,
damit niemand verletzt oder erniedrigt wird,
und diese Konfrontation nicht zukünftige
gewaltsame Auseinandersetzungen vorbereitet.