So, um allen hier im Blog gerecht zu werden, schreib ich jetzt mal ueber was anderes als ueber Party...
Ja, Einfuehrungsseminar war ziemlich aufschlussreich. Wir haben unsere Mentoren kennen gelernt, und wir Brotler liiiiiiiieben unsere Mentorin. Wir waren schon bei ihr zuhause, haben ihren Mann kennengelernt, sie hat uns die Uni gezeigt und die ganzen Sportangebote und so kennengelernt. Ziemlich beeindruckend, weil durch die Amerikanisierung hier Sport an den Schulen und den Unis ja total wichtig ist. Die Jungs werden wahrscheinlcih in ein Fussballteam eintreten und alle gemeinsam werden wir einen Salsakurs suchen.
Achso, zurueck zum Seminar. Wir hatten eine Tica zu Besuch, die auf einer deutschen Schule war und mit der wir dann ueber das Maenner-Frauen-Verhaeltnis hier geredet haben. Sehr interessant!
Dann haben wir so die Tico-Stereotypen besprochen und festgestellt, das doch einiges stimmt (Ticos waschen sich viel oefter als Europaeer, deshalb haben wir den Ruf, dass wir stinken; oder das Ticos Gallo Pinto LIIIIIIEBEN!!!!).
Dann haben wir noch total hilfreiche Tipps zum "Ueberleben in Costa Rica" gekriegt.
Oh ja, apropos "Ueberleben": Der trafico auf den Strassen hier ist der absolute Albtraum. Ich wurde schon so oft fast ueberfahren und den einzigen Vorteil, den Julia und ich haben ist, das wir weisse Frauen sind, und deswegen die Maenner sowieso langsamer fahren, deswegen waere der Grad der Verletzung nicht so schlimm ;-) Ja, das macht Mut hier!!!
San Jose... jap, eine Stadt fuer sich. Irgendwie einfach ueberhaupt nicht huebsch, total versmokt, laut und voll... Aber, wenn man ganz frueh morgens durchgeht, wenns noch nicht so voll ist, und man nicht total paranoid auf seine Tasche achten muss, entsteht doch ein gewisses Flair. Ueberall Schwarzmarkthaendler und Marktschreier. Diese kleinen Ticos ham ein riesiges Organ!
Wir ham unseren Arbeitsplan gekriegt! Aufregend und anstrengend wird das naechste Jahr, das kann ich jetzt schon mal sagen. Aber wahrscheinlich auch ziemlich genial. Ich werde zwar kein Fussball spielen aber dafuer 5 Tage in einer Casa abierta arbeiten, bzw. zwei Tage davon in der ludoteca. In der Casa abierta sind die Kinder von 10 Monate bis 9 Jahre alt und in der Ludoteca aelter. Das alles wird in La Carpio (schreibt man das so?) stattfinden. Darueber werde ich dann naechste Woche berichten, wenn ich zum ersten Mal da war. Aber es muss ziemlich krass sein, wegen der ganzen Armut und der Gewalt und so.
Ticos und Ticas... sind auf den ersten Blick eigentlich gar nicht so anders, aber wenn man sie sich genauer anschaut und kennen lernt, dann schon.Tut mir Leid, wenn ich jetzt Voruteile bestaetige, aber das hier ist jetzt erst mal mein Eindruck aus den ersten drei Wochen:
Ticas sind irgendwie sehr auf ihr auesseres bedacht. Sass letztens im Bus morgens zur Schule und absolut jede Frau in diesem Bus, hat ihr Make up ueberprueft oder sonstiges fuer ihr auesseres getan. Und das ist permanent bei den meisten Ticas so. Oh, und Ausschnitte sindhier was ganz wichtiges. Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie so riesige Ausschnitte gesehen... Okay, das ist alles sehr oberflaechlich was ich hier schreibe, aber so ist es. Leider hatte ich bis jetzt auch nur mit einer Tica in meinem Alter zu tun, und die war zum Glueck eine Ausnahme. Sie war richtig richtig nett und ueberhaupt nicht so wie die anderen Ticas.
Die Ticos: sind mir um einiges sympathischer. Also die juengeren auf jeden Fall. Natuerlich gibt es hier den Machismo, der extrem weit verbreitet ist. Das beste Beispiel: die Autos haben hier verschiedene Hupen. Also jedes Auto hat mehrere, und eine davon hoert sich an, wie als ob man ner Frau hinterherpfeift. Uns hat sogar schon mal die Polizei hinterhergehupt. Aber wenn man sich einmal damit abfindet, ist das auch in Ordnung. Und diesen extremen Machismo (der wirklich nerven kann), haben bis jetzt auch nur die etwas aelteren Maenner ueber 30 gemacht. Die Ticos in unserem Alter sind sehr sehr nett.
Wir Brotler haben durch Tine, die ja hier in CR mit Pepe ihrem Freund lebt, das irsinnige Glueck viel viel leichter Ticos kennezulernen. Matze ist jetzt schon in Pepes Fussball"team" und trainiert mit denen. Total cool! Bei uns stehen zwischendurch einfach mal Ticos vor der Tuer und stellen sich vor. Das hilft total wenn man hier startet. Und alle sind so nett und helfen uns mit der Sprache. Wir haben schon unseren persoenlichen Taxifahrer, weil der ein Freund von uns ist. Was sehr sehr praktisch mitten in der Nacht im ziemlich gefaehrlichen San Jose ist.
Das Essen ist erstaunlicherweise der Hammer. In Deutschland war ich einfach eine Mega Pinze, wenns ums Essen ging. Ich haette wirklich nie Bohnen gegessen oder Kochbananen oder so was. Aber ganz ehrlich, ich liebe Bohnen und alles was es hier gibt. So verrueckt es fuer alle, die mich kenne klingt: ich habe !Immer! Lust auf Reis mit Bohnen. Sogar zum Fruehstueck esse ich liebend gerne Reis mit Bohnen. Total verrueckt, ich weiss, aber LECKER!!!
So, jetzt habe ich euch alle genug zugespamt. Ich geh mal wieder in den Unterricht und ihr geniesst, das Wetter in Deutschland, Argentinien, Indien (Lisa, schreib mal, ich bin so gespannt), Ungarn, der Ukraine, Polen, Kamerun und wo ihr sonst so seid.
Achso: morgen gehen wir wieder alle in die Karibik unseren letzten grossen gemeinsamen Urlaub geniessen. Schildkroeten angucken in Tortuguero! Ich freue mich riesig!
PURA VIDA