Das Seminar „Adaptation in Afrika“ am 1. Dezember ist brechend voll. Allerdings ist es fast nur von Afrikanern besucht. Die anderen scheint das wenig anzugehen. Etliche Europäer sitzen ein paar Türchen weiter und lassen sich vom deutschen Umweltministerium über dessen Initiativen für Kohlenstoffmärkte in Afrika unterrichten.
Das ist ein bisher immer wieder in Durban zu beobachtendes Phänomen: Die Regionen – ob Staaten oder Nichtregierungsorganisationen - bringen „ihre“ Themen ein, bilden regionale Konsense und bleiben mitunter stark unter sich. Die Themen und Ziele von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen aus den jeweiligen Regionen liegen oft nicht weit auseinander. Das wäre eine schwierige Entwicklung, wenn die Weltgegenden das weltweite Phänomen Klimawandel in auseinander driftenden Fragestellungen abhandeln würden.
Die Übereinstimmungen der Nichtregierungsorganisationen sind brüchig: Im Moment sind die Entrüstung übe die USA, die Sachkritik an Einzelansätzen der EU und das Festhalten am Kyoto-Protokoll gemeinsame Nenner. Schon jetzt wird deutlich, dass das Thema „China“ zu Friktionen führt: NRO aus Entwicklungsländern folgen bevorzugt dem derzeit geltenden Denkmuster „G 77 und China“ – China gilt als Beispiel eines Entwicklungslandes, das alle Rechte haben muss, für seine Entwicklung den Kohlenstoffausstoß weiter zu steigern. NRO aus Industrieländern weisen dagegen eher einmal auf die Tatsache hin, dass der Pro-Kopf-Verbrauch der Chinesen sich rapide dem der Europäer nähert und die Tragfähigkeitsmarke von 2 t / Kopf längst überschritten hat. Spätestens, wenn ernsthaft Verpflichtungen der Schwellen und Entwicklungsländer mit verhandelt werden sollten, könnte es mit der Eintracht der NRO vorbei sein.