Über den preisgekrönten Pavillon von Cape Town stolpert der Besucher gleich hinter dem Eingang. Der aus 1884 ausgemusterten grünen Plastiksteigen und 22.000 Plastikkanistern errichtete Bau hat eine durchgehend nachhaltige Struktur und wird nach den Klimaverhandlungen abgebaut. Das gesamte Material soll wieder verwertet werden. Struktur und die verschieden farbigen Kisten sollen die Optik der Tafelberge wider spiegeln. Wie ein lebendiger Organismus soll das Gebäude atmen und sich bei Bedarf selbst mit Wärme und Kühlung. Aber eine Heizung braucht momentan niemand. Für die Kühlung sorgen natürliche Luftströme. Quasi umgarnt wird der gesamte Pavillon außen von organisch angebauten Salatköpfen - auch sie in Plastiksteigen und Plastikflaschen.
Für Kapstadt ist der Pavillon mehr als ein Schaufenster. Bereits 2001 begann die Stadtregierung, ein integriertes Umweltkonzept für den Großraum mit seinen 3,8 Millionen Einwohnern zu entwickeln. 2003 ließ sie ein Energiekonzept erstellen. 2006 folgte die Strategie für die Umsetzung. Eine wichtige Rolle für die Umsetzung spielt das „Energiekomitee“. Es untersteht direkt der Bürgermeisterin. Doch mindestens genauso wichtig für die Umsetzung des „Energy and Climate Action Plans“ ist das breite gesellschaftliche Bündnis aus Wirtschaftsunternehmen und zivilgesellschaftlichen Gruppen. Gezielt setzt die Stadt dabei auch auf die Chance, die eine „grüne Ökonomie“ für die Schaffung von Arbeitsplätzen hat. Jeder fünfte „Capetonian“ ist offiziell arbeitslos gemeldet.