Nun sind schon fast/ erst fünf Wochen vergangen, in denen ich in Argentinien bin und ich schreibe dies, da einerseits die Zeit sehr schnell vergangen ist, andererseits es mir aber auch so vorkommt, als sei ich schon ewig hier – im positiven Sinne.
Denn so langsam scheine ich mich an den argentinischen Alltag zu gewöhnen. An das tägliche Mate trinken, die ungenauen Zeitangaben der Argentinier und dem stetigen Lärm, der von der Hauptstraße in unsere Wohnung schallt.
Unsere ersten beiden Wochen haben wir im Rahmen eines Einführungsseminares in Buenos Aires verbracht, wo wir durch verschiedene Programmpunkte auf unser Jahr in Argentinien – manche auch Paraguay oder Uruguay – vorbereitet wurden. So standen einerseits theoretische Einheiten wie die Geschichte Lateinamerikas oder die Auswirkungen des Neoliberalismus in Argentinien auf dem Plan, aber auch Projektspezifische Punkte wie Nachhilfe, um den Kindern und Jugendlichen in unseren Projekten bei den Hausaufgaben behilflich sein zu können.
An den Wochenenden hatten wir zudem die Gelegenheit, Buenos Aires „ als Tourist zu erleben“, wie es in unserem Programmplan hieß. So waren wir einen Tag in Palermo, welches als eines der schönsten Viertel von Buenos Aires gilt, wo wir gemütlich über eine der hier so zahlreichen Trödelmärkte, sogenannten „ferias“ spaziert sind.
Ein weiteres Muss, laut jedem Reiseführer, ist der Plaza de Mayo, mit der Casa Rosada an der einen Seite und auf der gegenüberliegenden Seite dem Wahrzeichen von Buenos Aires, dem Obelisken.
Etwas enttäuscht war ich von La Boca, welches zweifellos ein schönes Viertel ist mit seinen bunt bemalten Häusern, doch auch extrem touristisch ausgelegt und für mich nicht viel mit argentinischer Kultur gemein hat. Vor jedem Restaurant ein Pärchen, das Tango tanzt und ein Diego Maradona Double, mit dem man für 10 Pesos ein Foto machen konnte waren nach meinem Geschmack zu viel. Ich möchte gerne das „richtige“ Argentinien kennenlernen.
Seit etwa zwei Wochen ist das Einführungsseminar nun schon zu Ende und wir Voluntäre von Patagonien bis Paraguay verstreut. Ich allerdings bin nicht ganz so weit gekommen, nämlich nach Florencio Varela, ca. 1 ½ Stunden von der Hauptstadt Buenos Aires entfernt.
Hier werde ich mit drei anderen Freiwilligen in der Foundacion Angelelli mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. In den letzten Tagen galt es erst einmal die verschiedenen Zweigstellen der Fundacion Angelelli und deren Mitarbeiter kennenzulernen und in der kommenden Woche wird dann mit uns zusammen entschieden, wo wir eingesetzt werden.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächste Zeit und auf all das, was noch auf mich zukommen wird.
іVamos a ver!
In diesem Sinne: і Saludos de Argentina y hasta pronto!
Anna