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Frauenrechte in Argentinien

Von Ehemalige Freiwillige am

Ich kenne einen einzigen alleinerziehenden Vater in unserem Projekt, der Kinder von mehreren Frauen hat und erzieht. Leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man diesen Einzelfall mit den „Horden“ an alleinerziehenden Frauen vergleicht, deren „große“ Kinder ab etwa zehn Jahren auf ihre kleinen Brüder oder Schwestern aufpassen müssen, weil die Mutter den ganzen Tag mit dem Karren unterwegs ist, um Müll zu sammeln und genügend Geld für ihre Familie zu verdienen.

Das klassische Rollenverständnis in Familien prägt die Gesellschaft in Argentinien noch viel stärker als in Europa. Während der Mann für das Geldverdienen zuständig ist, muss die Frau die Erziehung der Kinder übernehmen, den Haushalt erledigen, sowie den „emotionalen Haushalt“ der Familie aufrechterhalten.

Nicht nur der tief verwurzelte Machismus dieser südeuropäisch geprägten Gesellschaft, auch der tiefe Katholizismus behindert das Aufbrechen dieses konservativen Systems. Ein konkretes und für unser westliches Verständnis erschreckendes Beispiel ist die Illegalität der Abtreibung. Sowohl die Kirche, als auch die Präsidentin (und ihr verstorbener Mann) haben sich öffentlich mehrmals gegen die Legalisierung der Abtreibung ausgesprochen, so dass die 2-Klassengesellschaft noch stärker gefördert wird, weil arme Frauen, die vom Staat auch keinen Zugang zu kostenlosen Verhütungsmitteln bekommen, noch mehr Kinder bekommen. Außerdem gibt es eine immense Anzahl an illegalen Abtreibungen, die unter erschreckenden hygienischen Bedingungen durchgeführt werden. Nur wer sich eine Abtreibung in teuren Privatkrankenhäusern leisten kann, hat die Möglichkeit auf eine professionelle Abtreibung, allerdings müssen Frauen dann immer noch hoffen, nicht von Ärzten verraten und zu harten Strafen verurteilt zu werden.

Natürlich kann man(n) es sich leicht machen und die Schuld an den vielen Schwangerschaften im Teenager-Alter oder gar an der in Problemvierteln sehr verbreiteten Inzest wieder den jungen Mädchen selbst in die Schuhe schieben, die sich schon lange vor ihrer Pubertät sehr freizügig anziehen, und sich nicht nur in Diskos sehr aufreizend verhalten, aber so lange eine solch konservative, männliche und ungerechte Politik herrscht, muss man sich nicht über so viel sexuelle Gewalt wundern.

Männer dieser Welt: Schätzt eure Frauen, sie sind die Einzigen, die euch Leben schenken können und werden immer die Einzigen bleiben.

Interessante Quelle:

www.lateinamerikanachrichten.de/index.php

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