Auch in Durban verleiht das Climate Action Network täglich den "Fossil of the day"-Award. Ausgezeichnet werden Länder, die den Verhandlungsfortschritt am stärksten behindern. Bei der ersten "Fossil of the day"-Verleihung der COP 17 am Montag erhielt Kanada gleich den ersten und den zweiten Platz. Der erste Platz ging an Kanada, weil sie eine zweite Kyoto-Verpflichtungsperiode nicht unterstützen und das Land sogar plant aus den Kyoto-Verpflichtungen zeitnah auszusteigen. Die kanadische Delegation sitzt also in Durban am Verhandlungstisch zum Kyoto-Protokoll, während das Land gleichzeitig plant die Kyoto-Verpflichtungen vorzeitig aufzugeben.
Der zweite Platz am ersten Verhandlungstag wurde ebenfalls an Kanada verliehen. Begründung der Jury: Der kanadische Umweltminister Peter Kent hatte erklärt, man sei nach Durban gekommen, um mit Entwicklungsländern "hard ball" zu spielen. Sie sollten - so Kent - endlich aufhören mit der "historischen Schuldkarte zu wedeln" und freie Emissionsrechte zu fordern, denn diese würden Kanada zustehen.