Derzeit erhalten erst sechs Millionen HIV-Infizierte lebensrettende Medikamente. "Diese Verpflichtung der internationalen Staatengemeinschaft ist umso bedeutender, als Studien gezeigt haben, dass medikamentöse Behandlung auch die Übertragungsraten von HIV senken kann - um mehr als 90 Prozent", betonte Sonja Weinreich, Referentin für Gesundheit beim EED.
Auch eine neue Zielvorgabe wird in der Abschlusserklärung anerkannt. Ban Ki-moon, der Generalsekretär der Vereinten Nationen hatte sie auf die Formel "keine neuen Infektionen, keine Diskriminierung" gebracht. Die Erklärung betont die Notwendigkeit von Prävention, und angesichts der Tatsache, dass es weltweit täglich 7000 Neuinfektionen gibt, ist dies dringend geboten. Bedauerlicherweise zeigen sich aber viele Regierungen nach wie vor zurückhaltend darin, auch die Rechte von Frauen und Mädchen anzuerkennen, sich vor einer Infektion schützen zu können.
Der Aids-Gipfel wies auch darauf hin, dass die Eindämmung von HIV/Aids nur gelingen kann, wenn der Kampf gegen die Seuche in andere soziale und Entwicklungsarbeit integriert wird und wenn die Gesundheitssysteme gestärkt werden. Für die Kirchen ist dies ein zentrales Anliegen: Sie engagieren sich weltweit in der Eindämmung von Aids und sind aktiv darin beteiligt, das immer noch große Problem von Stigmatisierung der Betroffenen - auch in den eigenen Reihen - zu bekämpfen. Die Kirchen bekräftigten ihren Willen in New York dazu auf einem Treffen aller Glaubensgemeinschaften: Ein interreligiöses Treffen brachte Christen, Hindus, Buddhisten, Muslime und Juden zusammen, die sich dazu bekannten, noch mehr für die Eindämmung von Aids zu tun.