Letztes Wochenende machten wir unseren ersten kurzen Trip durch Indien. Unser Ziel war Kodaikanal. Kodaikanal ist ein kleines Städtchen, welches circa 130 km von Madurai entfernt auf 2200m Höhe liegt. Wir waren zu dritt, Sophie, Theresa (eine deutsche Studentin) und ich.
Wir bestritten die Reise mit dem Bus. So ein indischer Bus ist schon etwas ganz anderes als in Deutschland. Uns wurde im Vorfeld empfohlen erst einmal die Reifen anzuschauen, bevor man in den Bus steigt. Ich habe es auch gemacht, aber ganz so gut kenn ich mich mit Reifen dann auch nicht aus. Nur so viel weiß ich, in Deutschland wären die Reifen nicht mehr durch die TÜV-Kontrolle gekommen…
Aber das spielt hier in Indien auch nicht so eine große Rolle, denn hier fährt jeder wie er möchte und mit was er möchte und außerdem sind die Inder auch in Allem etwas langsamer, so ist auch die Geschwindigkeit des Busses geringer, was das Unfallrisiko trotz abgefahrener Reifen etwas minimiert.
Wir machten uns also auf den Weg zum Busbahnhof, stiegen in den Bus ein und fuhren los. Normalerweise wird mir auf Busfahrten immer sehr schnell langweilig, doch hier in Indien ist das anders, was man alles draußen beobachten kann ist der absolute Wahnsinn. Die ganzen Menschen, die in den Städten und Dörfern unterwegs sind, die vielen Verkaufsstände am Straßenrand, die Bauarbeiter, die in der größten Mittagshitze Straßen fast von Hand neu teeren oder auch die Reisbauern auf ihren Feldern, die sich abmühen mit Technologien, mit denen man bei uns schon vor 70 Jahren aufgehört hat zu arbeiten. Aber das macht hier nichts. Die Menschen sind deswegen nicht etwa unzufrieden oder so, nein, sie sind fast noch zufriedener, weil nicht dauernd der Wunsch besteht noch mehr haben zu wollen.
Man muss sich vorstellen: Der Bus fährt die ganze Zeit auf gerader Strecke und dann plötzlich begibt er sich auf die schmale und kurvenreiche Straße hinauf in die Berge. Guckt man nun aus dem Fenster, so hat man das bunte Treiben hinter sich gelassen und sieht nur noch Natur. Doch auch das kann interessant sein. Der weite Blick über das indische Festland, die vielen Bäume und Blumen, die es bei uns nicht gibt, Seen, Berge, Wasserfälle und vieles mehr. Ja sogar Affen und wilde Pferde laufen am Straßenrand entlang – nicht nur Kühe :) .
In Kodaikanal angekommen haben wir unser Wochenende eher gemütlich angehen lassen. Wir sind viel wandern gegangen und haben viel und gut gegessen. Am Meisten genossen wir glaub ich das milde Klima. Da Kodaikanal so hochgelegen ist, herrschen dort eher kühlere Temperaturen und mit dem Regen, den wir zwischendurch immer mal hatten, erinnerte es schon sehr an einen schmuddeligen deutschen Herbsttag. Das war sehr schön wie auch die Tatsache, dass man dort echtes Brot und echten Käse kaufen konnte, denn auch das gibt es in Indien normalerweise nicht.
Sonntags war dann Markttag. Es war mein erster indischer Markt, den ich besuchte und es war gigantisch. Ich weiß nicht wie viel Kilo Obst und Gemüse dort zum Verkauf standen und auf riesigen Bergen aufgetürmt waren. Es war ein sehr farbenfroher Anblick die bunten Farben der Früchte, die farbige Kleidung der Inder und auch die bunten Tücher, die zum Schattenspenden aufgespannt waren. Ein ganz anderer Anblick, als der triste deutsche Supermarktalltag.
Allgemein kann ich sagen, dass ich das Wochenende genossen habe, denn es war gut mal etwas Anderes von Indien sehen. Und ich muss auch zugeben: Die 3 Tage haben gereicht um meine Reiselust zu wecken. Mal sehen wohin mich der nächste Trip führt…