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Weihnachten in der Ferne,

Von Ehemalige Freiwillige am

Es schneit, es schneit kommt alle aus dem Haus. So kam es das ich und die Kinder in der Adventszeit viel draußen waren. Wir fuhren viel Schlitten, leider blieb der Schneemann aus, denn der Schnee war zu pulverig. Auch bastelten wir Schneeflocken und was einem noch so einfaellt. Fast jeden Tag klang ungarische Weihnachtslieder durchs Haus, und oftmals konnte ich herzhaft mitschmettern, denn ich hatte fleißig ungarische Weihnachtslieder gelernt.

Die Woche dann vor Heilig Abend war für mich die Woche der Rekorde.

Ich habe folgende Rekorde aufgestellt:

6 Stunden Badputzrekord

7 Stunden Küchenputzrekord

9 Stunden Keksbackrekord

Dies macht normalerweise alles die Mutter und sie war mir sehr dankbar, da sie ja noch andere Sachen zu tun hat und somit viel Arbeit noch an Heilig Abend auf sie wartet. Ich hatte ihr also viel Arbeit abgenommen. Somit musste sie Heilig Abend nur noch ein bisschen kochen.

Den Tag vor Heilig Abend hatte mich dann das Heimweh eingeholt und musste erstmal ein bisschen weinen. Also weinten die Oma, die Mama, die älteste Tochter und ich zusammen. Es ist nämlich immer so das wenn einer der vier weint, alle anderen vier mitweinen. Für mich immer ein schönes Erlebnis da ich somit weiß, ein Teil der Familie geworden zu sein.

Bei dem Thema zusammen weinen fällt mir Mátés Geburtstag wieder ein. Er hatte sich eine Uhr gewünscht, eine die nicht so schnell kaputt geht, also bin ich los und kaufte ihm eine Uhr. So eine die alles kann: Stoppuhr, Wecker usw. Als er dann das Geschenk auspackte wurden seine Augen ganz groß und er lief auf mich zu und lag dann schluchzend in meinen Armen. Das war ein sehr schöner Moment für mich, dass sich ein Kind so sehr über ein Geschenk freuen kann. Also weinten mal wieder die Mama, die Oma, die Tochter und ich gemeinsam und diesmal auch Máté.

Naja weiter im Text: Heilig Abend.

Morgens Heilig Abend half ich noch kochen, wir schmückten gemeinsam den Weihnachtsbaum und dann ging es um 4 in die Kirche. Die Kirche war ziemlich voll. Der Chor sang, und ich weinte mit Fanni auf dem Schoss mal wieder ein bisschen, weil es so schön war. Danach gingen wir noch zu 2 Menschen singen, denn es ist hier so ein Brauch das man zu den wichtigen Leuten geht und singt. Was ich finde, ein sehr schöner Brauch ist. So kam es auch, dass zu uns während der Weihnachtstage immer mal wieder Leute kamen und sangen.

Nach dem Singen ging es nach Hause und in dieser Zeit war das Jézuska (Christkind) gekommen. Alles war dunkel, der Weihnachtsbaum blinkte und der Boden war voller Geschenke. Wir standen alle vor dem Baum und sangen und gemeinsam weinten wir mal wieder, weil es mal wieder so schön war. Danach lagen sich alle in den Armen und wünschten sich frohe Weihnachten. Und dann ging es auch schon ans Geschenke auspacken, alle Kinder hatten das bekommen was sie an das Jézuska geschrieben hatten und für alle einen neuen Computer. Auch ich habe das bekommen was ich mir gewünscht hatte (ich wurde im vorraus gezwungen auch einen Wunschzettel zu schreiben) also bekam ich eine Schürze und einen Schlafanzug :).

Ohhh, danach kam das Essen. Alle saßen zusammen und aßen und es war mal wieder sehr schön und sehr lecker :)

Die nächsten Tage haben wir nur rumgegammelt und Spiele gespielt.

Achja der Schnee hat sich übrigens schön über Weihnachten verdrückt, er ging am Donnerstag und kam am Montag wieder. Was sich der Wettergott da gedacht ist mir echt ein seehr großes Rätsel.

Am Mittwoch ging es dann zum Friseur. Nastassja und ich standen schön pünktlich dort um 8 Uhr morgens auf der Matte. Die Friseurin allerdings nicht, also hieß es erstmal warten. Als sie dann kam hat sie meine Haare geschnitten. Sie sind jetzt Schulterlang. Dann kam Nastassja an die Reihe, allerdings kamen immer noch andere Leute und es gab einen kurzen Stromausfall, sodass wir erst um 12 Uhr wieder rauskamen. Insgesamt hatten wir zusammen 8,50 gezahlt und uns einen riesen großen Keks gefreut.

Als ich dann nach Hause kam, wurde ich begrüßt mit "oh das sie aber gut aus" und wieviel ich denn bezahlt hätte. Ich sagte 5 Euro, und bereut es die Sekunde in der ich es gesagt hatte. Alle schauten mich mit großen Augen an und sagten mir erzürnt, dass ich das auch für einen Euro hätte haben könnte und ich doch verrrückt sei. Und ich kam mir mal wieder ziemlich überreich vor. Wir sind wohl in den nobelsten Schuppen Beregszászes geraten...

Es gibt noch eine Neugigkeit und zwar werde ich, ab dem 10ten Januar, Klavier spielen lernen. Das wollte ich schon immer und hier im Haus gibt es ein Klavier und es ist im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Ich hatte die Mutter hier gefragt ob ich auch gehen dürfte und sie hat sofort die Lehrerin angerufen und das ausgemacht! Ich freue mich echt sehr drauf, denn mein Gehirn schläft sonst ein.

Silvester habe ich zusammen mit dem ältesten Sohn (19) und seinen Freunden gefeiert. Es war eigentlich alles wie in Deutschland nur das in das neue Jahr nicht runtergezählt sondern die ungarische Nationalhyme gesungen wurde und das ich die einzige mit Knallern war. Scheint zu teuer für die Anderen gewesen zu sein. Und ich kam mir mal wieder übberreich vor :D

Gestern hat die ganze Familie zusammen Activity gespielt und danach wurde gebetet.  Jeder hat laut ein Gebet gesprochen. Das Ganze hat mich sehr sehr bewegt, denn alle Kinder haben sich dafür bedankt das wir alle den Abend zusammen verbracht haben und gespielt haben, dass sie genug zu Essen haben und dafür gebetet das die Familie öfter so schön zusammen sei, denn das wäre das Wichtigste. So schön, das aus so kleinen Kindermündern zu hören. Das hat mich so bewegt das ich mal wieder geweint habe und die übliche Truppe mit mir und Máté auch.

Das war es eigentlich, außer das ich wohl eine Bindehautentzündung habe und morgen zum Arzt gehen werde.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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