Im vergangenen Jahr wurden fast 260.000 Menschen gewaltsam vertrieben – das entspricht mehr als 700 Menschen pro Tag, die ihr Hab und Gut verloren und oft fassungslos vor den Trümmern ihrer Existenz stehen.
Gewalt treibt Zehntausende in die Flucht
Die meisten Vertreibungen gibt es in der Pazifik-Region und in den südlichen Departments Cauca, Nariño y Chocó. Besonders die Verflechtung der kolumbianischen Armee mit der Farc-Guerilla führten dort zu großen Flüchtlingswellen. Tausende brachten sich nach Ibague, in die Hauptstadt des Departments Tolima, in Sicherheit, als die Armee gegen den Farc-Kommandanten Alfonso Cano vorging.
Krisenregion am Pazifik
Der Direktor von Codhes, Marco Romero, sagte, hauptsächlich seien die indigene und afrokolumbianische Bevölkerung Opfer der Vertreibungen. Der bewaffnete Konflikt habe sich in die Pazifik-Region verlagert. Dort gibt es große Rohstoffvorkommen.
Bedroht und verfolgt
Während es in Kolumbien immer mehr Vertriebene gibt, erhalten Flüchtlinge trotz neuer Gesetze und Initiativen der Regierung von Juan Manuel Santos nur selten ihr Land zurück. Wer Land zurückfordert und sich für die Rechte Vertriebener einsetzt, muss mit massiven Drohungen und mit Verfolgung rechnen.
Quelle: Codhes