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Ab in die Favela

Von Gastautoren am

Eine erschreckende Erfahrung von sozialer Ungleichheit bahnt sich an. Wir stehen vor dem Favela Santa Marta, wo die Armen der Stadt eher aufeinander hocken, als dass man das „leben“ bezeichnen könnte.

Bis vor kurzem herrschten hier noch Gewalt, Drogenexzesse und absolute Armut. Als in den 90er Jahren Michael Jackson hier sein Filmvideo „They don't really care about us“ drehte, wurde auch die brasilianische Regierung auf dieses Favela aufmerksam. In den 2000er Jahren wurde dieses Favela befriedet und auch Touristen können seitdem diesen Ort besuchen. Von anderen Orten wurde uns abgeraten, da sie zu gefährlich seien.

Dennoch leben hier die Armen der Stadt, die hier bleiben möchten und vertrieben werden sollen. Es gibt hier zwar einen Fußballplatz, auf dem wir mit den Jungs spielten. Doch wird die Armut hier an der falschen Stelle angegriffen, wie uns die schüchtern wirkenden Jugendlichen bald erklärten. Hier würden nicht die Häuser renoviert oder der Müll beseitigt, sondern zur Verbesserung Sport- und Spielplätze gebaut. Das liegt wohl auch ein wenig daran, dass dieses Favela mehr zu einem Museum verkommt, in welchem man sich als „Tourist“ die hier lebenden Menschen anschauen kann. Neben den Sorgen des Überlebens und der verzweifelten Jobsuche ist diese Art von Tourismus belastend für die dort lebenden Menschen.

Den Menschen hier geht es wie den in Deutschland lebenden Hartz IV-Empfängern. In diesem zwar holprigen Vergleich kann gut gezeigt werden, dass sich die Menschen hier in ihrer Armut und dem gleichzeitigen Wunsch nach Status und Anerkennung teuer anmutende Technik leisten, die vielleicht durch Kredite bezahlt werden, welche vielleicht auch nicht gedeckt sind … Eine Schuldenfalle?

In all diesen Gedanken ist doch die Armut der dort lebenden Menschen mit dem Geruch der Gasse nicht von der Hand zu weisen. Sie leben hier in diesen schmalen Häusern und engen Gassen nicht in unserem Sinne lebenswert. Im Status der Armen weltweit sind sie wohl im Mittelfeld. Ärmer noch leben in diesem schwammigen Bild nur die Slumsbewohner Afrikas. Eine soziale Gerechtigkeit, die sich nicht nur national, sondern auch global widerspiegelt. Wir sollten darauf aufmerksam machen. Danke dir, Michael. Wir sollten es ähnlich machen.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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