Weltweit werden vor allem in Entwicklungsländern jährlich nach wie vor knapp 400.000 Neugeborene während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit mit HIV infiziert. Dabei sind Übertagungen von HIV von der Mutter auf das Kind relativ einfach und fast vollständig vermeidbar. Erhält eine HIV-positive Schwangere frühzeitig Medikamente, sinkt das Risiko einer HIV-Übertragung auf das Baby auf unter zwei Prozent. Doch weniger als die Hälfte der Schwangeren in Entwicklungsländern haben Zugang zu entsprechenden antiretroviralen Präparaten.
Deutschland hat sich zuletzt beim UN-Gipfel zu HIV-Aids 2011 ausdrücklich verpflichtet, dazu beizutragen, die HIV-Übertragung von der Mutter auf das Kind bis 2015 zu stoppen. Deshalb appellieren die Kampagne In9Monaten.de des Aktionsbündnis gegen AIDS und die 36.737 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner an die Bundesregierung, diese Verpflichtung auch umzusetzen. Bereits zum Weltfrauentag am 8. März 2012 hatten sich 39 Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen der Forderung "Bis 2015 - Babys ohne HIV!" angeschlossen.
Wir finden uns nicht damit ab, dass Millionen Menschen ihr Grundrecht auf Leben und Gesundheit verweigert wird und eine Frage von Armut und Reichtum ist. Das ist die Kernaussage des Aktionsbündnis gegen Aids. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von mehr als 100 NGOs und 270 Basisgruppen, das seit 2001 in Deutschland in der Lobby- und Advocacyarbeit zu HIV/Aids aktiv ist. Es ist in vier Säulen gegliedert: die evangelische, die katholische, die zivilgesellschaftliche und die Basissäule. EED, Brot für die Welt und eine Reihe Missionswerke unterstützen das Aktionsbündnis finanziell und personell und arbeiten in Fachkreisen mit.
Materialien über Deutschlands Engagement und Verpflichtung zu HIV/Aids des Aktionsbündnis gegen AIDS
Fotos von der Unterschriften-Übergabe vor dem Bundeskanzleramt