Eine Welt ohne Green Economy
Unter dem Titel „Rio+20 und Green Economy – eine Sackgasse auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung diskutierte der EED heute mit seinen Partnern und Teilnehmern auf einer Informationsveranstaltung im Rahmen des Sozialforums in Porto Alegre. Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse, insbesondere da endlich Aktivistinnen und Aktivsten aus Asien und Afrika zu Worte kamen. Das Sozialforum zeichnete sich bislang durch die spärliche Einladung und Teilnahme internationaler Partnerorganisationen aus.
In der Diskussion wurde deutlich, dass sowohl Green Economy als auch Sustainable Development Goals nicht als Weg vorwärts sondern als Sackgasse gesehen werden.
Hierzu Stimmen aus der Veranstaltung: „Das Green Economy Konzept erinnert uns an das Konzept der Grünen Revolution. Es geht völlig an den Bedürfnissen der armen und marginalisierten Landbevölkerung vorbei. Durch die positive Deutung der Farbe Grün klingt es erstmal gut, aber bei genauer Betrachtung sieht man, die Abgründe des Konzepts“, so Farida Akther, EED-Partnerin aus Bangladesh.
„Schon bei den MDGs wurden die Armen und die Hungernden nicht gefragt, ob es ihr Ansatz zur Beseitigung ihrer Not wäre. Die MDGs waren vor allem ein Konzept der Regierungen und des Nordens. An den Problemen der Notleidenden haben sie wenig geändert. Die Sustainable Development Goals würden genau diesen Fehler noch einmal wiederholen“, sagte Andrew Mushita aus Simbabwe.
Und Michael Frein vom EED fügte hinzu: „Sustainable Development Goals bedeuten sich vom Rio-Prinzip der „geteilten aber unterschiedlichen Verantwortung“ zu verabschieden. Dies dürfen wir auf keinen Fall zulassen.“ King-David Amoah aus Ghana ergänzte: „Wir müssen dem Konzept der Green Economy unsere eigene Konzepte und Erfolge gegenüberstellen. Im Bereich Landwirtschaft sind dies die Konzepte der Agrarökologie und des Ökologischen Landbaus. Wir haben in unzähligen Projekten bewiesen, dass wir so auf nachhaltige Art und Weise die Welt ernähren können.“
Iara Pitricovski beendete die Veranstaltung mit einem Zitat, „Das letzte Wort sollte nicht Stille sein!“
In diesem Sinne gilt es jetzt weiter zu Arbeiten und in den verschiedenen Ländern die Zivilgesellschaft zu informieren und zu organisieren. Ziel muss es sein als Zivilgesellschaft mit kraftvoller Stimme auf dem Peoples Summit zu diskutieren, damit diese dann deutlich beim Rio+20 Gipfel vernommen wird.