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Eingetaucht und Angekommen!

Von Gastautoren am

Hola! Buenos Dias! Hallo !

Also, nun bin ich schon seit 12 Tagen in meiner Heimat für das nächste Jahr: Altamira de Biolley!

Als ich am 1.9. um 6.00 Uhr morgens in den Bus in San José stieg, wusste ich nur: Aussteigen in der Station "Las Tablas", die ich dann um ein Haar nach den läppischen 5 Stunden Fahrt verpasst hätte!

Zum Glück wurde ich von einer netten Tica aus meinen Träumen geweckt und aus dem Bus bugsiert.

Und da stand ich dann. Mit allen meinen Habseligkeiten und mit einem Spanisch, das man als mittelprächtig bezeichnen könnte. Zum Glück hielt nach kurzer Zeit mit quietschenden Reifen ein Pick-up. Und meine unglaublich nette Gastschwester und Mitarbeiterin Yessica kam mit Vater und Brüdern (mit denen ich mittlerweile fast täglich Filme auf Spanisch schaue) auf mich zu. Gestärkt durch Wassereis fuhren wir nun noch etwa eine Stunde durch Dörfer des Bezirks Biolley bis nach Altamira.

Dort wurde ich dann nochmals begrüsst durch Rossy (der absolut besten Gastmutter, die man sich wünschen kann) und von den zwei Hunden der Familie. Der eine (Ciara) ist amable/freundlich, der andere (Croscy) eher kein Amigo/Freund!

Außerdem gibt es eine Schar von Hühnern, einen freundlichen Gockel, der einen morgens aus dem Schlaf holt. Das gefällt mir persönlich sehr! Schweine, Kühe und zwei Pferde (Pariente und Poncho). Letzteres macht mir (wer mich gut kennt, weiss das) natürlich besonders viel Freude!

Die folgenden Tage waren etwas beschwerlich, weil alles sehr neu war und man sich auf einmal nicht mehr wie in San José ständig auf Deutsch und Englisch durchmogeln konnte. Hier spricht kaum jemand Englisch und wenn, dann nur ein ganz kleines bisschen. Aber ich freue mich eigentlich mittlerweile sehr darüber. Ich spreche einfach nur noch Spanisch und merke, wie ich von Tag zu Tag ein bisschen besser werde und es täglich weniger fragende Gesichter gibt, wenn ich mit Händen und Füßen versuche etwas klar zu machen. :)

Als ich dann am Montag vor einer Woche mit einem halben Arbeitstag (8-12 Uhr) in meinen wirklichen Lerndienst startete, führte mich dieser Weg direkt in die Biokaffeeplantage. Ich habe beim Pflanzen mitgeholfen und Kaffeepflänzchen im Schubkarren umhergeschoben. Die freundlichen Mitkaffeeanbauer, mit denen ich mich aufgrund meiner Sprachbarriere auf einem... nennen wir es "Spanglish" und mit Händen und Füßen über Filme, Reisen und die Welt unterhalten habe, konnten sich das Lächeln nicht verkneifen, als ich um 12 Uhr völlig ausgepowert zum almozar/Mittagessen und danach ohne Umwege in mein Bett schwankte. Trotz der Anstrengung ist es einfach ein herrliches Gefühl mit Blick auf die Plantage selbstangebauten Kaffee zu trinken!

Am nächsten Tag war meine Mithilfe beim Anbau der zahlreichen Gemüsesorten gefragt. Zuerst einmal wurde die Erde gesiebt und dann in kleine Blumentöpfchen gefüllt. Dann werden ganz vorsichtig Löcher gescharrt, die Samen hineingelegt und bald danach sieht man die ersten grünen Brokkoli-. Kohl- und Salatpflänzchen!

Am Ende der Woche stand ein Vortrag über Biokosmetik an, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch selbst Produkte herstellen durften. Ein sehr spannendes Thema! Nur leider war mein Spanisch noch nicht ganz bereit für Fachbegriffe der Kosmetik. Aber ich erfreue mich trotzdem beim duschen an dem Honigshampoo! Und auf den nächsten Vortrag, wenn sich mein Spanisch verbessert hat.

Seit dieser Woche bin ich nun dabei die Website von ASOPROLA in deutsch und englisch zu übersetzten. Eine Aufgabe, die mir sehr Spass macht, denn ich merke wie gut es für mein Spanisch ist. Und mein Arbeitsplatz, die Dachterrasse mit Ausblick auf den Urwald, ist einfach traumhaft.

Auch sonst geht es mir hier wirklich gut. In meiner Freizeit laufe ich gerne morgens meine Joggingrunde durch den Wald oder erkunde mit Pariente, dem Gastpferd meines Vertrauens, meine neue Umgebung. Leider muss ich bei dieser Aktivität schon einmal "Verreiten im Urwald" anmerken!

Am Samstag gibt es hier oftmals actividades/Veranstaltungen im Gemeinderaum. Letzten Samstag, zum Beispiel, ein Fussballmatch der umliegenden Gemeinden. Ich war natürlich für Altamira, versteht sich!

Da habe ich auch eine unglaublich leckere Spezialität, Granizado, probiert: "Crushed ice" mit Sirup und Kondensmilch. Ich könnte mich hineinlegen!

Auch sonst ist die costa-ricanische Küche ein Paradies. Wer meint, hier gebe es NUR Reis und Bohnen hat sich geschnitten. Ich kann mich an keine Speise erinnern, die nicht "der Hammer" war. Empanadas, Gemüsesuppe aus selbst angebautem Gemüse oder Salat mit hausgemachtem Käse aus selbstgemolkener Milch, alles lecker!

Also, wie ihr lesen könnt: Ich fühle mich hier mittlerweile sehr wohl! Und als ich an meinem Geburtstag dann auch noch mit einer kleinen Party und Kuchen überrascht wurde, hatte ich das Gefühl: Jetzt bin ich angekommen, hier fühl ich mich wohl!

Bis bald, Puuura vida!

 

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