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G20: Ein Zeichen gegen den Hunger?

(Bonn/Los Cabos, 18.6.2012) Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) setzt sich auf dem G20-Gipfel in Mexico vom 18. bis 20. Juni für die Sicherung der Ernährung der Armen in aller Welt ein. Trotz Ernüchterungen in der Vorbereitung des G20-Gipfels und auch des Nachhaltigkeitsgipfels in Rio de Janeiro, dürfe die Verhinderung globaler Klimaumwälzungen oder neuer großer Hungerkatastrophen nicht am Kampf um die weltweite Neuaufteilung der Macht scheitern.

Von Gastautoren am

"Die Ärmsten der Welt sind für die Sicherheit ihrer Ernährung auf den G20-Gipfel angewiesen", so Peter Lanzet, Finanzexperte des EED. Auf dem G20-Gipfel solle voraussichtlich ein Ernährungsprogramm verabschiedet werden, dass bis zu einer Milliarde Menschen weltweit erreichen soll. Das Programm wäre ein Anschluss an die Ernährungssicherungsinitiative vom Gipfel 2009 im italienischen L’Aquila, die Ende 2012 ausläuft. "Es darf hier in Mexico keine Trendumkehr stattfinden", so Lanzet. Und weiter:
"Der Fokus auf kleinbäuerliche Strukturen bei der Ernährungssicherung darf nicht durch Maßnahmen ersetzt werden, die auf Großaufträge an Nahrungsmittel- und Technologiekonzerne hinauslaufen."

"Kleinbauern- und bäuerinnen, nicht Investoren stellen die Ernährung des Großteils der Weltbevölkerung sicher", so Peter Lanzet. Gegen die zunehmende Zweckentfremdung des ohnehin knappen Ackerbodens für die Biosprit-Erzeugung und die häufig damit im Zusammenhang stehende Landnahme durch Konzerne und Investoren, helfe vor allem Transparenz. Die Landnahme der Konzerne müsse daher zuallererst der Beschäftigungsförderung und Entwicklung der lokalen Bevölkerung dienen.

Auch ein weiterer Punkt bereitet Peter Lanzet Sorge: "Gegen das Übel der Nahrungsmittelspekulation, ein wichtiger Faktor der Ernährungsunsicherheit, ist im Verlauf der bisherigen Finanzmarktreformen nicht wirksam vorgegangen worden." Es gelte, an den Rohstoffbörsen Transparenz zu schaffen, Investment- und Indexfonds im Agrarbereich zu verbieten, den Warenterminhandel deutlich zu beschränken, mit niedrigen Positionslimits versehen und den Aufsichtsbehörden für die Bösen wirksame Sanktionsmöglichkeiten an die Hand zu geben. Auf diese Punkte werde der EED mit seinen Partnern vor Ort hinwirken.   

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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