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Halbzeitpause in Koh Kong

Fünf Tage haben sich „Weltwärts“-Freiwillige in Koh Kong, Kambodscha, versammelt, um sich in einem Zwischenseminar über ihre bisherigen Erfahrungen auszutauschen. Sebastian Drobner organisierte das Seminar und weiß aus eigener Erfahrung: „Gerade die ersten Monate sind die schwierigsten und müssen gut begleitet werden: Eine fremde Sprache, ungewohntes Essen, fehlende heimische Umgebung und die Arbeit bei einer Organisation, die einem sehr fremd ist.“

 

Von Jürgen Hammelehle am

„Nach einem halben Jahr sind die Anfangsschwierigkeiten vorbei, im Zwischenseminar wird Bilanz gezogen und es beginnt schon der erste Abschiedsschmerz vor der Heimreise", so Drobner weiter. Er ist heute als Fachkraft des EED für das Programm zuständig und gehörte 2008 zur ersten Generation des vom Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Programmes. In der Zwischenzeit ist es die vierte Generation und die Struktur der mit den Partnern entwickelten Einsatzmöglichkeiten wird immer besser und klarer. Die Freiwilligen geben häufig Englischunterricht abseits der klassischen Schulbildung, helfen aber auch in der Verwaltung oder beim Aufbau von Ökotourismus-Projekten. Oder sie sind bei guter Eignung sogar bei Projekten der Katastrophenhilfe einsetzbar, wie vor wenigen Wochen, als eine Flut Kambodscha heimsuchte. Wichtig ist, dass die Europäer keinen einheimischen Arbeitsplatz besetzen, sondern eine assistierende Funktion haben.

Zu dem vom EED organisierten Seminar waren Freiwillige aus Kambodscha, Thailand und Malaysia angereist. Diese Zwischenseminare gehören zum verpflichtenden Teil des „Weltwärts"-Programmes. Es dient dazu, gemeinsam über die bisherige Arbeit zu reflektieren und mit neuem Schwung in die zweite Halbzeit zu starten. Dabei ist auch der Austausch über Landes- und Organisationsgrenzen hinweg wichtig. So waren außer den Freiwilligen des EED auch Teilnehmende der „Mission Eine Welt" der bayerischen Landeskirche, des Roten Kreuzes und vom Verein „Banyan Tree" in Koh Kong dabei.

Die Philosophie des Freiwilligenprogrammes ist, dass junge Erwachsene für ein Jahr in eine fremde Kultur eintauchen. Während dieser Zeit können sie etwas für ihr Leben lernen, Verständnis für Probleme anderer Kulturen und Menschen entwickeln und gleichzeitig einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen. Dabei stehen die jungen Menschen vor manchen Herausforderungen. Nicht immer verläuft alles reibungslos. So hat eine Freiwillige Probleme mit der Unterkunft, ein anderer beklagt sich, dass er keine durchgängige Aufgabe hat, sondern ihm nur Sonderaufgaben zugeteilt werden. Andrea Wolter, Referentin für den Freiwilligendienst beim EED, erfährt dies während der Einzelgespräche am Rande des Seminars: „Die Probleme nehmen wir natürlich ernst und versuchen ihnen auf den Grund zu gehen. Gemeinsam mit unseren Partnern hier in Kambodscha suchen wir dann nach Lösungen."

Nicht vernachlässigen darf man, dass den Rückkehrenden einen kleiner Kulturschock in Deutschland droht: „Deshalb gehört zur ganzheitlichen Betreuung der Freiwilligen auch, dass sie sich beim Zwischenseminar Gedanken über ihre weiteren persönlichen und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten machen," so Andrea Wolter. Die Freiwilligen müssen Vorbereitungen für die Rückkehr nach Deutschland treffen oder sich einen Studienplatz besorgen. Dies anzusprechen, gehört ebenfalls zu den festen Programmpunkten der Zwischenseminare mit den Freiwilligen, die nicht nur in Kambodscha, sondern auch in Costa Rica, Kamerun und in China durchgeführt werden.

 

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