Rio+20 machts möglich. Das Umweltmuseum in Rio de Janeiro, das 2008 feierlich eingeweiht wurde und zwei Jahre später wegen eines Wasserschadens wieder geschlossen wurde, wird anlässlich der UN-Konferenz über Nachhaltige Entwicklung im Juni wieder eröffnet. Es befindet sich im Administrationsgebäude des Botanischen Gartens, einer grünen Oase direkt unterhalb des 700 Meter hohen Felsens, auf den die berühmte Christus-Statue thront.
Mit umgerechnet gut zwei Millionen Euro finanziert die brasilianische Entwicklungsbank BNDES die Sanierung des im Jahr 1900 erbauten Gebäudes. Die 400 Quadratmeter im Erdgeschoss sollen Räume für Seminare und Fortbildungen sowie eine wissenschaftliche Abteilung mit computergestützter, interaktiver Umwelterziehung für Kinder und Jugendliche beherbergen. Im ersten Stock werden wechselnde Ausstellungen gezeigt werden.
„Es ist extrem wichtig, bei dieser Thematik den Dialog mit der Gesellschaft zu suchen,“ sagt die Museumsdirektorin Lídia Vales. Deswegen ist geplant, junge Leute aus armen Stadtvierteln einzuladen und an der Entwicklung des Museums zu beteiligen. „Der Dialog mit der Gesellschaft wird keine Einbahnstraße sein. Wir wollen zuhören, um die Visionen der Menschen in unsere Arbeit einzubauen,“ erklärt Lídia.
Die Museumsleitung erwartet, dass jährlich rund 300.000 Besucher das Angebot zur ökologischen Bildung nutzen werden. Wenn das Konzept Erfolg hat, ist auch noch eine Erweiterung der Ausstellungsfläche geplant. Und natürlich soll alles ganz nachhaltig sein: „Sowohl bei den Ausstellungen wie bei der Infrastruktur werden wir uns an nachhaltigen Kriterien orientieren und vor allem ökologische Materialien verwenden,“ verspricht die Direktorin Lídia Vales.