Brot für die Welt appelliert an die Bundesregierung, sich für einen sofortigen Stopp der Gewalt in Israel und den palästinensischen Gebieten einzusetzen. Die Bundesregierung müsse alles daran legen, die Spirale der Gewalt zwischen Israel und militanten Gruppen im Gazastreifen zu beenden. Die vereinfachenden und einseitigen Schuldzuweisungen von Außenminister Guido Westerwelle setzen in dieser Lage ein falsches Signal.
„Vereinfachende und einseitige Schuldzuweisungen sind in dieser komplexen Lage fehl am Platz“, betont Claudia Warning, Vorstand von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst. Außenminister Westerwelle solle, statt voreilig die Verantwortung für die Eskalation einer Partei zuzuschreiben, seinen Einfluss für ein Ende der Gewalt auf beiden Seiten nutzen. „Ein erneuter Krieg mit hunderten zivilen Toten muss unbedingt vermieden werden“, fordert Warning. „Unter allen Umständen müssen beide Parteien das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte einhalten. Wir erwarten, dass die Bundesregierung dies von Palästinensern und Israelis einfordert.“
„Wir müssen eine erneute humanitäre Katastrophe wie vor vier Jahren verhindern“, mahnt Warning. „Bereits in den letzten Tagen sind zu viele Menschen auf beiden Seiten getötet worden.“ Sie sehe derzeit Entwicklungen, die auf eine erneute, umfängliche Militäraktion Israels im Gazastreifen hindeuteten. „Im Gazastreifen und im Süden Israels droht sich die Geschichte aktuell zu wiederholen“, so Warning weiter. Bei der Militäroperation „Gegossenes Blei“ 2008/2009 starben über 700 palästinensische und drei israelische Zivilisten. „Bis heute sind weder die Spuren dieses bewaffneten Konflikts beseitigt noch sind die Verantwortlichen für Verletzungen des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte zur Rechenschaft gezogen worden.“