Was haben Ökologie und Gerechtigkeit miteinander zu tun?
Wo Menschen zu Klimaflüchtlingen (gemacht) werden, Trinkwasser fehlt, der Süden unter dem ausschweifenden Lebensstil vom Norden erleidet… Sie sind untrennbar verbunden!
Die virtuelle Konferenz „ green&just“ des Lutherischen Weltbundes nahm sich dies zum Thema.
Online habe ich an diesem Samstag mit hunderten Menschen weltweit diskutiert. In den Videobotschaften, Chatrooms und live-Workshops (Webinars) wurden die Themen auf vielfältige Weisen ausgelegt.
In den Hauptvorträgen hieß es z.B. vom Generalsekretär Rev. Martin Junge: „ Es gibt keinen Shortcut (Abkürzung) zu einem klimagerechten Leben!“ Es sind manchmal lange, auch umständliche Wege die jeder gehen muss um seinen Lebensstil so zu gestalten, dass wir diese Welt noch lange bewohnen können. Viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten also. Aber auch: jeder hat die Entscheidung, zu beginnen und sich einzusetzen. Und: Wie kann man aber mit Niederlagen umgehen?
Der Chef von Greenpeace International, Dr. Zumi Naidoo aus Südafrika, meinte zu uns, dass es hoffnungsvoll ist, wenn Kirche im globalen Konzert ganz klare Positionen vertritt. Religiöse Gemeinschaften müssen hier eintreten und sich mit ihren starken Werten einsetzen als Gemeinschaft. „We have to disagree respectfully“.
Auch der Jugenddelegierte der deutschen Regierung, Felix Beck, ermahnte in seinem Webinar die kirchlichen Aufgaben. Wir müssten:„Global denken und lokal handeln“. Dazu gehöre, internationale Prozesse kritisch zu beobachten, Bewusstsein zu schaffen, Bildung zu den Themen Umwelt und Entwicklung zu ermöglichen.
In einer Live-Umfrage unter den Teilnehmern seines Webinars gab es dazu ein ganz klares Ergebnis: 85% meinten, dass wir uns als Kirche vor allem für ein starkes Ergebnis in Rio einsetzen müssen.
Denn momentan besteht das Problem der Rio+20 Verhandlungen darin, dass es noch kein Abschlusspapier gibt - es müssen zusätzliche Vorkonferenzen stattfinden- und aus Europa kaum Regierungschefs anreisen werden - Merkel hat ihre Teilnahme bereits abgesagt und auch der britische Premier Cameron kommt nicht nach Rio.
Ist es unserer Regierung also „nicht so wichtig“, was mit „unserer Zukunft“ passiert? Oder haben sie Angst, mit einer Niederlage, also einem Scheitern der Verhandlungen, in Verbindung gebracht zu werden?
Zum Abschluss wurde in der Bibelarbeit einer indischen Theologin Mahatma Ghandi zitiert:
„Die Erde hat genug Ressourcen für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“
Fangen wir bei uns an!