Ein Eindruck der mir von der Rio plus 20 Konferenz bleiben wird, ist die Präsenz der Sicherheitkräfte. An jeder Ecke stehen mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten. Die Zivilpolizei patroulliert und die Militärpolizei in ihren blauen Autos ist überall. Über dem People´s Summit kreisen konstant Hubschrauber, so dass man sein eigenes Wort oft nicht verstehen kann.
Das alles würde mir vielleicht gar nicht so viele Sorgen machen, wenn ich die Militärpolizei nicht schon hautnah erlebt hätte. Auf einer idyllischen Landstraße, als wir vom Besuch einer Partnerorganisation in Nova Friburgo nach Rio das Ostras fuhren, überholte uns ein Polizeitauto und brachte uns mit einer Schlangenlinienfahrt direkt vor uns dazu anzuhalten. Zwei Polizisten mit gezogenen Waffen stiegen aus. Der Busfahrer musste seine Papiere und den Kleinbus untersuchen lassen. Es hat nichts gefehlt. Trotzdem musste er 50 Reais bezahlen, damit wir weiterfahren durften. Vertreterinnen unserer Partnerorganisation sagten, Vorkommnisse wie diese seien im Bundesstaat Rio de Janeiro keine Seltenheit. Wir sind den Politzisten nachdem sie abgerauscht waren noch zwei mal begegnet, als sie andere Autos anhielten.
Ein Freund und Helfer ist die Polizei hier also nicht. Und ob die brasilianische Regierung die Teilnehmenden der Konferenz und des People´s Summit mit ihrer starken Präsenz schützen oder einschüchtern möchte bleibt offen.