Die derzeit vorliegenden Entwürfe würden den Verkauf von Waffen, die für Völkermord, Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverletzungen benutzt werden sollen, verbieten. Fast alle der 194 Staaten, die derzeit an den Verhandlungen beteiligt sind, erkennen an, dass die in diesen Verbrechen am häufigsten benutzten Waffen und Munitionen daher in den Vertrag aufgenommen werden müssen.
Weil die Opfer von widerrechtlicher Waffengewalt weltweit in die Krankenhäuser und auf die Friedhöfe der Kirchen gebracht werden, erleben die Kirchen und ihre Mitglieder Tag für Tag, welche menschlichen Kosten diese Gewalt fordert. „Der Vertrag über den Waffenhandel muss die Munition regulieren, die sie töten und verletzen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen, der Weltweiten Evangelischen Allianz, von Pax Christi International und Caritas.
Eine kleine Minderheit von Staaten - darunter auch Großmächte - bestehe darauf, dass der Vertrag Munition nicht regele. „Munition kann in diesen seit Langem überfälligen Regelungen eines Handelsgewerbes, das Millionen von Menschen so viel Leid und Tod gebracht hat, auf keinen Fall ausgespart werden", erklärten die Kirchenvertreter nach der Hälfte der monatelang dauernden schwierigen Verhandlungen eines UN-Vertrags.
Der Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pastor Dr. Walter Altmann, leitet die ökumenische Delegation auf der Konferenz der Vereinten Nationen über den Vertrag über den Waffenhandel in New York. An der ÖRK-Kampagne für ein starkes und effektives Waffenhandelsabkommen sind rund 70 Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen in 35 Ländern beteiligt.