In einem kleinen Dorf – ca, 30 min nördlich von Rio de Janeiro. Maria zeigt stolz ihr Feld. Hier wachsen Salat, Maniok, Kürbisse, Tomaten …Von früh am morgen bis es dunkel wird arbeitet sie hier auf ihrem kleinen Stück Land, damit dies alles wächst. Alles macht sie selbst, die Furchen ziehen, pflanzen, Unkraut jäten. „Allein Gott hilft mir“, so Maria. Aber sie weiß auch, dass sich ihre harte Arbeit lohnt, denn sie kann all das verkaufen.
Der ehemalige Präsident Brasiliens Lula hat im Rahmen des Programms „Null Hunger“ ein Vorhaben eingeführt, das „Zwei Fliegen mit einer Klappe“ schlägt.
Schulen (und andere öffentliche Einrichtungen) müssen 30 % ihres Mittagessens aus regionalem und ökologischem Anbau beziehen. Dabei dürfen nur Kleinbäuerinnen und Kleinbauern die Schulen beliefern, so wie Maria. Dafür muss sie sich bewerben und es wird – mit viel bürokratischem Aufwand – geprüft, ob sie auch wirklich Kleinbäuerin ist. Wenn sie diese Prüfung bestanden hat, darf sie die Schulen mit ihrem Spinat, Tomaten … beliefern. Die Preise sind etwas geringer als das, was Maria auf dem Markt bekommen würden, aber durch die großen Mengen, wird das wieder wett gemacht. Damit sie ihre Salatköpfe, Möhren zur Schule bringen kann, unterstützt sie der Staat. So hat sie immer eine sichere Abnahmequelle und damit ein Einkommen, mit dem sie rechnen kann. Gleichzeitig wird die Vielfalt auf den Feldern und in den Gärten gefördert, denn in der Schulküche braucht es unterschiedliche Zutaten.
Die Schülerinnen und Schüler bekommen gesundes Essen und sie lernen gleichzeitig auch, welche Pflanzen wann auf den Feldern wachsen.
Das ist eine Idee, die zumindest in der Erntezeit auch in Deutschland „auf den Tisch kommen sollte“.