"Une famille respectable" des iranischen Regisseurs Massoud Bakhshi entwirft in Form einer Familiengeschichte eine kritische Analyse der iranischen Gesellschaft seit dem Krieg mit dem Irak zu Beginn der 1980er Jahre. Arash kehrt nach einem langen Auslandsaufenthalt nach Shiraz, nahe Teheran zurück, wo seine Mutter lebt. Mit dem Tod des Vaters sind alte Konflikte innerhalb der Familie aufgebrochen, die ihren Ausgangspunkt in seiner zweifelhaften Karriere haben. Während Arashs älterer Bruder damals gefallen ist, gelangte sein Vater als Revolutionswächter zu Macht und Einfluss. "Une famille respectable" läuft im Programm der "Qinzaine des Réalisateurs".
"La Pirogue", der neue Film des Senegalesen Moussa Touré, der mit "TGV – der schnellste Bus von Conakry" auch in deutschen Kinos sehr erfolgreich war, läuft im Programm von "Un Certain Regard". Wieder erzählt Moussa Touré die Geschichte einer Reise – doch es ist keine Komödie, sondern das Drama einer Gruppe junger Leute, die in einem Fischerboot ihr Heil auf hoher See sucht. Das Ziel der Flüchtlinge sind die Kanarischen Inseln. Kapitän Baye Laye weiß um die Gefahren und hat das Kommando nur deshalb übernommen, um seinen unerfahrenen Bruder vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Beide Filme wurden vom Evangelischen Entwicklungsdienst finanziell gefördert.