Der Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr an zwei Projektpartner von Brot für die Welt: Der kongolesische Arzt Denis Mukwege und der Schweizer Agrarexperte Hans R. Herren erhalten die Auszeichnung der Right-Livelihood-Stiftung. Sie teilen sich mit zwei weiteren Aktivisten das Preisgeld in Höhe von umgerechnet rund 230.000 Euro.
Der Arzt Denis Mukwege aus dem Kongo ist ein langjähriger Projektpartner von Brot für die Welt. Die Jury zeichnet ihn aus für seine langjährige Arbeit zum Wohle von Gewaltopfern, für seinen Einsatz, „Frauen, die sexuelle Kriegsgewalt überlebt haben, zu heilen, und für seinen Mut, die Ursachen und Verantwortlichen zu benennen“, teilte die Right-Livelihood-Stiftung mit.
Der 58-jährige Gynäkologe arbeitet in der Krisenregion im Osten des Kongos. Als leitender Chirurg des Panzi-Krankenhauses half er bislang gemeinsam mit seinem Team etwa 40.000 Vergewaltigungsopfern.Trotz eines Mordversuchs und zahlreicher Drohungen mache Mukwege die Taten und die Menschenrechtsverletzungen öffentlich. Sein Ziel: Den Frauen zu helfen und Vergewaltigungen als Kriegswaffe anzuprangern.
Mukwege gründete das Panzi-Krankenhaus in Bukavu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Es ist auf die Versorgung von Vergewaltigungsopfern spezialisiert. Die vielen vergewaltigten Frauen und Mädchen, die das Krankenhaus täglich aufsuchen, erhalten dort medizinische Versorgung und werden sozial betreut, rechtlich beraten und bekommen Hilfe für ihr Leben nach dem Krankenhausaufenthalt.
Preisträger ist auch der Schweizer Hans R. Herren mit der Stiftung Biovision. Brot für die Welt arbeitet eng mit dem Agrarwissenschaftler zusammen. Herren bahne „mit wissenschaftlicher Expertise und bahnbrechender praktischer Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltigen globalen Nahrungsversorgung den Weg“, teilte die Right-Livelihood-Stiftung mit. So habe Herren im Kampf gegen einen Schädling der Maniokwurzel in Afrika ein erfolgreiches biologisches Programm entworfen, das Millionen von Menschen das Leben gerettet habe.
Heute hilft der 65-Jährige mit seiner Stiftung afrikanischen Landwirten, mit ökologischen Landbau etwas gegen Hunger, Armut und Krankheit zu tun. Herren war 2008 Mitherausgeber des Weltagrarberichts. Dieser Bericht machte deutlich, dass eine ökologisch-nachhaltigen Landwirtschaft dringend nötig ist.
Die als Alternative Nobelpreise bezeichneten Right Livelihood Awards wurden 1980 von dem Deutsch-Schweden Jakob von Uexküll ins Leben gerufen. Sie sollen Persönlichkeiten zukommen, „die praktische und beispielhafte Antworten zu den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen“. Die Auszeichnungen werden am 2. Dezember in Stockholm verliehen.