Eine Studie der Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Partnerorganisation African Center for Biosafety (ACB) zeigt das Ausmaß des Scheiterns des gentechnisch veränderten Mais MON 810 von Monsanto in Südafrika auf. In der neuen Anbausaison wurde MON 810 aufgrund von massiven Insektenresistenzen komplett durch andere Maissorten, die meisten davon aber auch gentechnisch verändert, ersetzt.
„Wirklich beunruhigend ist, dass der in Südafrika gescheiterte Monsanto Mais trotzdem in weiteren afrikanischen Ländern auf den Markt gebracht werden soll. Dies obwohl dort mit den gleichen Resistenzproblemen zu rechen ist“, so Stig Tanzmann Landwirtschaftsexperte von Brot für die Welt. „Es ist unverantwortlich, dass MON 810 nun von Monsanto trotz der bekannten Probleme in das Water Effizient Maize for Africa (WEMA) Projekt als Zuchtgrundlage eingespeist wird“, so Stig Tanzmann weiter.
„Monsanto hat wissenschaftlich gesehen mit MON 810 in Südafrika auf der ganzer Linie versagt“, so Mariam Mayet Direktorin vom African Center for Biosafety. „Unabhängige Biosicherheitsforscher haben entdeckt, dass die Vererbung von Resistenzen beim afrikanischen Maisstängelbohrern gegen das von Monsanto in den Mais eingebaute Insektengift nicht rezessiv ist, wie ursprünglich angenommen, sondern dominant. Damit hat sich die von Monsanto entwickelte und auch von den südafrikanischen Behörden anerkannte Resistenzmanagementstrategie als völlig ineffektiv erwiesen.“
„Angesichts der nun bekannten dominanten Vererbung von Resistenzen gegen von gentechnisch veränderten Pflanzen produzierte Insektengifte durch den afrikanischen Stängelbohrer und dem beim MON 810 gescheiterten Resistenzmanagement stellt sich die Frage, ob gentechnisch veränderte Pflanzen, die diesem Muster folgen, in Afrika überhaupt noch eine Zukunft haben,“ so Stig Tanzmann von Brot für die Welt.
„Ein weiterer wichtiger Punkt auf den die Studie von ACB im Zusammenhang mit dem Anbau und Konsum von MON 810 verweist sind neue Studien aus Ägypten zu möglichen Gesundheitsgefahren durch MON 810. Diese Studien legen nahe, dass diese Gefahren bestehen könnten und dass dringend weiterer Forschungsbedarf besteht“, so Stig Tanzmann abschließend.