Eine Kleingruppe mit jungen Menschen aus Europa sitzt zusammen und sammelt in 20 Minuten Herausforderungen und Lösungsansätze im Klima- und Umweltschutz. Auffällig ist, dass fast alle Probleme und Lösungen der Politik zugeordnet werden: Wasserverschmutzung, Überfischung der Meere, der Schadstoffausstoß von Fahrzeugen. Es sei Aufgabe der Politik, hier die richtigen Regelungen zu finden und so zum Schutz von Umwelt und Klima beizutragen, so die Auffassung der Gruppe.
Wenig setzt sich die Gruppe damit auseinander, was wir Menschen aus den reichen, konsumstarken Ländern in unserem Alltag tun können, um zu einem gerechten und bewahrenden Umgang mit der Schöpfung beitragen können. Wir selbst als Einzelne könnten schließlich auch nichts tun, so ein Teilnehmer. Wir seien schließlich Teil eines größeren Systems und müssten uns anpassen. Zusammenfassen lässt sich das in dem Satz „We have to change the system“ / „Wir müssen das System ändern!“
Erst im Anschluss daran entwickelt sich die Debatte weiter. Einerseits ist der Satz zum Systemwechsel richtig: Wenn es tatsächlich gelingen soll, unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern, dann tatsächlich eine andere Politik notwendig. Andererseits lässt sich jedoch fragen: Ist es genug? Schließlich sind es ja unsere vielen individuellen Entscheidungen, die dazu beitragen, dass mehr Abgase in die Luft geblasen oder Schadstoffe in die Böden gelangt. Kaufen wir das billige Produkt oder das Produkt mit dem Biolabel? Fliegen über das Wochenende einmal schnell Freunde in London besuchen oder nicht? Achten wir darauf, wenig Plastikverpackungen zu nutzen, oder nicht? Ein anderes Denken ist auch von jedem und jeder Einzelnen gefragt. Das private Potential, sich schöpfungsfreundlicher zu verhalten, ist groß. Große Politik und Handeln des Individuums sind beide wichtig, um die Transformation hin zu einer sozial und ökologisch gerechteren Gesellschaft zu realisieren.