„Noch nie war sich die Christenheit so einig wie in den Stellungnahmen gegen den beabsichtigten Luftschlag der USA in Syrien! Diese Einigkeit führt uns in eine gemeinsame Verantwortung!“ So fasste Bischof Martin Schindehütte, Ökumene und Auslandsarbeit der EKD, seinen Eindruck von einer Konsultation von kirchenleitenden Personen aus Kirchen aus Syrien, den USA, England, Frankreich, Russland und Deutschland zusammen, die am gestrigen Mittwoch in Genf stattfand. „Tief beeindruckt bin ich auch von der Rolle, die der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Anan und der Sonderbeauftragte der UNO Lakhdar Brahimi den christlichen Kirchen zuschreiben“, sagte der EKD-Auslandsbischof bei seiner Rückkehr heute in Hannover.
Nach einem Austausch über die gegenwärtige Lage in Syrien und die Aktivitäten der beteiligten Kirchen wurde vereinbart, so Schindehütte, dass die Kirchen mit ihrer humanitären Hilfe zum einen die Not der Bevölkerung lindern, aber zugleich durch ihre Hilfe für alle Bevölkerungsgruppen wesentlich zu einem Prozess der Versöhnung beitragen. „Unsere Hilfe muss so klar und entschieden sein, dass die Menschen im Land neue Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft fassen!“ sagte der EKD-Auslandsbischof
Zugleich werden sich die Kirchen gemeinsam mit Repräsentanten der Muslime und anderen Religionsgemeinschaften weiter und verstärkt öffentlich dafür einsetzen, dass das Ende der Gewalt herbeigeführt und ein Friedensprozess eingeleitet wird, der auf der für alle verpflichtenden Grundlage des Völkerrechts ruht und darum nur im Rahmen eines für alle Mitgliedstaaten verbindlichen Mandats der Vereinten Nationen erreicht werden kann, so Schindehütte, und abschließend: „Ich hoffe das die Vollversammlung des ÖRK in Busan im Rahmen des gemeinsamen „Pilgerweges für Gerechtigkeit und Frieden dafür eine klare und verbindliche Botschaft setzt!“ Dies folgt der fundamentalen Einsicht, die Kofi Anan in der Konsultation mit schlichter Klarheit formulierte: 'Sicherheit, Versöhnung und Frieden gibt es niemals gegeneinander sondern nur gemeinsam.'“