Das Hope Theatre Nairobi wurde 2009 vom österreichischem Theatermacher Stephan Bruckmeier und einigen Jugendlichen aus Slumregionen in Nairobi ins Leben gerufen. Seit 2012 unterstützt Brot für die Welt diese Projekt. Die Jugendlichen, die sich jeden Tag zu Proben zusammen finden kommen aus Kariobangi, Kibera und anderen benachteiligten Vierteln der Großstadt, in denen es wenig „hope“ gibt. Mit Begeisterung für Schauspiel, Tanz und Musik bereiten die Jugendlichen unter der Leitung von Stephan Bruckmeier Stücke auf, die ihre Lebenswirklichkeit widerspiegeln. Sei es Korruption, HIV/AIDS, Diskriminierung von Frauen – sie schaffen es all diese Themen in ihren Stücken aufzugreifen und zu vermitteln.
Seit einiger Zeit hat die Gruppe den Fairen Handel als Schwerpunktthema auserwählt. Sie machen mit ihren Dialogen und Gesangsstücken auf ungerechte Handelsbeziehungen und die Bedeutung von sozialer und ökonomischer Fairness aufmerksam. Am 7. Dezember 2013 war das Hope Theatre Nairobi mit befreundeten Theatergruppen zur Fair Trade Show im Liberty Theatre in Nairobi und begeisterte in der zweistündigen Vorstellung etwa 350 Zuschauende. Am 9. Dezember gab es dann noch eine Premiere, der besonderen Art. Das Hope Theatre stellte einen Teil seiner Show den Arbeiter/innen auf einer Blumenfarm vor. Mit großen Augen gingen die Jugendlichen durch die Blumenfarm und ließen sich über den Fairen Handel vor Ort informieren.
Im Anschluss fand das Konzert statt, an dem die Arbeiter/innen der Fairtrade zertifizierten Blumenfarm Penta teilnahmen und mit viel Aufmerksamkeit und Interesse die Darbietungen beobachteten. Für die Jugendlichen des Hope Theatre sind das besondere Augenblicke. Ihre Lebenswirklichkeit ist hart und hält nur wenige Zukunftsperspektiven außerhalb der Slums bereit. Durch die Arbeit in der Theatergruppe lernen sie nicht nur im Bereich Kunst und Sozialverhalten viel, sie können auch Visionen für ihre Zukunft entwickeln. So wird das Hope Theatre Nairobi am 20. März 2014 bei der Verleihung des Fairtrade Awards in Berlin auftreten und im April 2014 bei der Messe FAIRHANDELN in Stuttgart zu Gast sein. Zudem werden sie im Frühjahr eine Tour durch Fairtrade Schools in Baden-Württemberg machen, um dort den Fairen Handel aus ihrer Sicht den Schülerinnen und Schülern näher zu bringen.