Eine weitere Publikation in der Reihe „Building Peace“ setzt sich unter dem Titel „Our work for change“ mit der Wirkungsorientierung und -messung in der Friedensarbeit auseinander. Die Beiträge der vom Brot für die Welt – EED-Team zum Zivilen Friedensdienst in Afrika herausgegebenen Veröffentlichung befassen sich mit der komplexen Aufgabe der Wirkungsmessung und beziehen dabei verschiedene Perspektiven sowie praktische Erfahrungen ein. Im Mittelpunkt stehen zentrale Herausforderungen und Notwendigkeiten der realistischen und kontextsensiblen Messung von Wirkung im speziellen Bereich der Friedensförderung, wobei sowohl Herausforderungen aufgrund der lokalen Kontexte als auch aufgrund der speziellen Anforderungen durch die Geber berücksichtigt werden.
Hervorgehoben wird die grundlegende Notwendigkeit, in einem ersten Schritt konkrete und realistische Ziele der Friedensprojekte klar zu definieren, um nachfolgend erarbeiten zu können, wie die Aktivitäten zu den Zielen beitragen und welche Strategien dabei verfolgt werden sollen. Insbesondere die Auseinandersetzung mit den Grenzen der eigenen Einflussmöglichkeiten und die Entwicklung einer nachvollziehbaren und soliden Theorie des Wandels seien wichtig.
Es bedarf eines Monitoring-Instruments, anhand dessen der Kontext vor während und nach der Intervention kontinuierlich analysiert werden kann, und es müssen angemessene Indikatoren für die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Dimensionen entwickelt werden. Eine Hürde stellen hierbei die benötigten Ressourcen und Möglichkeiten der Datenerfassung ins besondere in von Konflikten betroffenen Regionen dar. Weitere zu bewältigende Herausforderungen bestehen in der schwachen lokalen Eigenverantwortung, Doppelungen verschiedener Projekte, dem Attributionsproblem sowie dem Mangel an einheitlichen Definitionen.
In der Publikation erschienen ebenfalls drei FriEnt-Artikel. Cyprian Nyamwamu, vom Kenya Transitional Justice Network und Emmanuel Ntakarutimana vom Centre Ubuntu in Burundi beschreiben spezifische Herausforderungen für Ergebnisorientierung in ihrer praktischen Friedensarbeit. Der Essay von Lynn Davis beleuchtet die Beziehung zwischen Bildung, Wandel und Friedensförderung und fordert zugrunde liegende Wirkungsannahmen und Theorien des Wandels heraus.
Christiane Kayser