Hier passiert so viel: so viele spannende Vorlesungen, gute Gespräche und Diskussionen, tolle Menschen, tolle Gottesdienste. Es fällt mir immer schwerer Zeit zum Blog schreiben zu finden und mich zu entscheide, von was ich berichten soll.
An diesem Wochenende haben wir aber die Vollversammlung und Busan verlassen ...
Am Samstag Morgen um sieben Uhr ging es los nach Gwangju, eine Stadt im Südwesten Koreas. In Gwangju übernachteten wir im Studentenwohnheim der Honam Universität. Die Studenten dieser Universität haben nicht nur ihre Zimmer für uns geräumt, sondern uns auch sonst so herzlich umsorgt. Alles war bis ins kleinste Detail organisiert. Im voraus bekamen wir ein hochwertiges Büchlein in dem der Ablauf genau beschrieben war. In kürzester Zeit waren Dank unendlich vielen Helfern und perfekter Organisation die Zimmer auf uns 200! Ankömmlinge verteilt worden. Kurze Verschnaufpause und es ging weiter zum Mittagessen. Nach einer Führung über das Universitätsgelände und das Museum, in dem heldenhaft den Missionaren, die die Universität gegründet hatten, gedacht wird, ging es am Nachmittag zur Gedenkstätte des demokratischen Aufstandes im Mai 1981, bei dem viele Zivilisten ihr Leben im Kampf gegen den Diktator und für die Demokratie verloren haben. Dort feierten wir eine kleine Andacht und wurden über das Gelände geführt. Zurück an der Universität erwartete uns eine Gartenparty mit Grill und Livemusik. Die Atmosphäre war fantastisch. Allerdings war nicht viel Zeit zu essen, denn unser straffes Programm sah für den Abend noch eine Vorlesung und ein Seminar vor. Das Seminar fand dann zum Glück nicht mehr statt.
Am nächsten Morgen besuchten wir in unseren Seminargruppen wieder lokale Kirchen. Die presbyterianische Kirche, in die wir dieses Mal gegangen sind, war riesig. Im Gottesdienst wurden wir sehr warm empfangen. Nach dem Gottesdienst wurde uns die Arbeit der Kirche anhand von verschiedenen Videos vorgestellt. Es ist wirklich unglaublich was diese Kirche auf die Beine stellt. Sieben Gottesdienste pro Sonntag, 12 Pfarrer, 250 Missionare, und viele, viele Helfer. Darüber hinaus einen Umsonstladen für Arme, eine Arztpraxis für Migranten, die sich keinen Arzt leisten können, eine Schule sowie Seelsorge und Workshops für Kinder, Männer, Frauen, Paare. Darüber hinaus hat die Kirche klare Visionen. Bis 2020 will sie 20000 Mitglieder 2000 ehrenamtlich Helfer und 400 Missionare. Also ihre Zahlen verdoppeln. Man kann diese Vision sehr kritisch sehen, aber die Frage, die mir dabei in den Kopf kam, war, ob wir in unserer Kirche überhaupt noch eine Vision haben, die wir verfolgen, die wir benennen können, auf die wir hinarbeiten. Oder sind wir so mit uns selbst beschäftigt, dass wir unsere Vision verloren haben?
Nach einem köstlichen Mittagessen, ging es zurück nach Busan. Die Gastfreundschaft in Gwangju war einfach unglaublich riesig.
Nun haben die letzten fünf Tage der Vollversammlung angefangen. Davon bald mehr ...