Mehrere große Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften aus aller Welt haben am heutigen Donnerstag die Verhandlungen beim Weltklimagipfel in Warschau (COP 19) verlassen. Sie setzen damit Signal gegen den unzureichenden politischen Willen entscheidender Regierungen beim Klimagipfel. Brot für die Welt, Misereor und Germanwatch begrüßen diese Protestaktion.
Wie aus der Zeit gefallen – so wirkt angesichts der Superstürme auf den Philippinen und in Somalia der von der polnischen COP-Präsidentschaft zeitgleich mit einem „Kohlegipfel“ stattfindende Klimagipfel. Brot für die Welt, Misereor und Germanwatch begrüßen den Druck, den diese großen Umwelt- und Entwicklungsorganisationen ausüben und nehmen selbst weiter an den Verhandlungen teil. Die drei Nichtregierungsorganisationen teilen die Kritik an den Staaten, die ihrer Verantwortung für ambitionierte Klimaschutzziele nicht gerecht werden.
Thomas Hirsch, Klimaexperte und entwicklungspolitischer Beauftragter von Brot für die Welt: „Wir versuchen, diesen Druck innerhalb der Verhandlungen in konstruktive Dynamik umzuwandeln.“ Die Fachleute vieler Nichtregierungsorganisationen interpretieren die Situation bei COP19 zurzeit so: Die Ambitionslosigkeit der Schlüsselländer ist erschreckend. Die USA zelebrieren in Warschau Stillstand. Auch die EU hat ihre Klimaschutzambitionen nicht gesteigert. Große Schwellenländer sind nicht bereit, die innenpolitische Dynamik für Klimaschutz für diesen Prozess zu nutzen.