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Weltsozialforum 2013: Eine andere Welt ist nötig!

Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 4.000 Organisationen, Netzwerken und Bewegungen aus der ganzen Welt treffen sich vom 26. bis 30. März in Tunis zum 11. Weltsozialforum. Es ist das erste Mal, dass diese Veranstaltung in Nordafrika stattfindet.

 

Von Francisco Marí am

Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 4.000 Organisationen, Netzwerken und Bewegungen aus der ganzen Welt treffen sich vom 26. bis 30. März in Tunis zum 11. Weltsozialforum. Es ist das erste Mal, dass diese Veranstaltung in Nordafrika stattfindet.

Als zentrales Thema haben die Organisatoren „Würde“ ausgewählt. Es entspreche dem Lebensgefühl vieler Bürgerinnen und Bürger, dass sie trotz aller Schwierigkeiten der Demokratieprozesse in der Region ihre Würde wieder erlangt haben. Das gilt besonders für Tunesien, dem ersten Land einer  „Arabellion“, wie die Volkserhebungen gegen jahrzehntelange Diktaturen in meist muslimisch geprägten Ländern genannt werden. Die Erfahrungen in der Region mit den Veränderungen der letzten zwei Jahre werden ein zentraler Punkt der Diskussionen mit den Gästen aus rund 120 Ländern sein.

Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst gehört zu den Gründern des Weltsozialforums, das 2001 unter dem Motto „Eine andere Welt ist möglich“ ins Leben gerufen wurde. Das Forum wurde als Treffen der weltweiten Bewegungen gegen eine neoliberale Globalisierung gegründet, in der Menschen nur noch Humankapital sind. Es wurde zur Gegenkonferenz zum Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Finanzkrise 2008 setzte Davos und der neoliberalen Strategie kein Ende, aber viele auf den WSF analysierten Folgen eines ungehemmten Finanzsystems wurden leider auf einen Schlag sichtbar. Seitdem werden Wirtschaftsstrategien eher in den G20 beraten, als in den Schweizer Bergen. Brot für die Welt ermöglicht vielen Partnern die Teilnahme am Weltsozialforum und unterstützt darüber hinaus auch die Organisatoren des WSF.

Zu Beginn der Weltsozialforen beteiligten sich vor allem globalisierungskritische Bewegungen, inzwischen sind viele andere Aktivistinnen  und Aktivisten dazugekommen: Frauen-, Migranten- und Bauernbewegungen sind genauso vertreten wie Nichtregierungsorganisationen, Kirchen und andere religiöse Gemeinschaften. Darüber hinaus kommen auch Gruppen von Netzaktivisten oder Verbände von Vegetariern. Der Sturz der Diktatoren Nordafrikas und des Nahen Ostens, die zu lange auch von der Bundesregierung und anderen Demokratien der Industrieländer unterstützt wurden, sind ein ermutigendes Zeichen, dass überall Arme und Unterdrückte gegen ihre Peiniger Widerstand leisten.

Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst wird auf dem Weltsozialforum in Tunis mit mehreren Themenschwerpunkten vertreten sein: Die Verletzung von Menschenrechten bei touristischen Investitionen in Entwicklungsländern gehört ebenso dazu wie eine Analyse der Folgen europäischer Migrationspolitik auf die politische und gesellschaftliche Situation in den sogenannten Drittländern und für die Menschen auf der Flucht.

Gemeinsam mit unseren Partnern aus Netzwerken zur Ernährungssicherheit wollen wir weitere Schritte zur Sicherung des Rechts auf Nahrung durch nachhaltige Landwirtschaftsmodelle besprechen und gegen die Plünderung der Fischgründe am Mittelmeer und im Atlantik neue Bündnisse schließen.

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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