Bei einem Thema ist in Lima keine Einigung in Sicht: Bei den unter dem Begriff „Loss and Damage“ verhandelten klimabedingten Schäden und Verlusten. „Die ärmsten Staaten und die Entwicklungsländer wollen diesen Aspekt in dem zukünftigen globalen Klimaabkommen festschreiben. Für die Industriestaaten kommt dies aber nicht in Frage“, erklärt Md Shamsuddoha, vom Forschungszentrum CPRD in Bangladesh.
Sowohl Loss and Damage wie auch andere Aspekte des Klimabkommen, das kommendes Jahr in Paris unterzeichnet werden soll, kosten vor allem Geld. Das Ziel, 100 Milliarden US-Dollar Finanzzusagen für den Grünen Klimafonds zu bekommen, ist aber noch in weiter Ferne. Bisher sei erst ein Zehntel dieser Summe zusammen gekommen, so Shamsuddoha, der auf Einladung von Brot für die Wahl an der 20. UN-Klimakonferenz teilnimmt. „Ein genauer Fahrplan über die Finanzierung der Klimakosten ab 2020 ist für die ärmeren Länder eine zentrale Forderung.“ Auch müsse geklärt werden, ob es sich bei den Ressourcen um öffentliche oder private Gelder handelt, sagt der Koordinator des CPRD (Center for Participatory Research and Development).
Beim Thema der Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen an die Klimaveränderungen herrscht ebenfalls noch Uneinigkeit. „Angesichts neuer Zahlen über die wirklich Höhe der Kosten existiert eine Finanzierungslücke, die nicht einfach zu schließen ist.“
Nach Meinung von Shamsuddoha sind Alternativen notwendig: „Wir müssen uns wieder mehr auf die Meinung der betroffenen Menschen und auf eine nationale Ebene besinnen. Denn dort sind viele Lösungsansätze für die Klimaprobleme zu finden.“ Zudem sei gefährlich, dass die Perspektive der Gerechtigkeit zunehmend verloren geht. „Es geht in den Verhandlungen leider meist nur um Marktmechanismen, mit denen der Klimawandel aufgehalten werden soll.“