„Die Kluft zwischen Nord und Süd konnte nicht überwunden werden.“ Es seien vor allem die großen Schwellenländer, die nach wie vor auf einer strikten Trennung in Industrie- und Entwicklungsländer beharrten, kritisiert Sabine Minninger, Klimareferentin von Brot für die Welt. „Dabei gehören viele Staaten beider Gruppen gleichermaßen zu den Hauptverschmutzern mit CO2-Emissionen.“
Als „Minimalkonsens, der den dringenden Erfordernissen angesichts des voranschreitenden Klimawandels nicht entspricht“ bezeichnete Minninger das Ergebnis des UN-Gipfels in Lima. „Insbesondere für die ärmsten und verletzlichsten Länder ist die Erklärung von Lima nicht ausreichend.“
Es sei beschämend, dass das für arme Länder wichtige Thema "Loss and Damage" (Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verluste) aufgrund des Drucks von Industriestaaten aus der Vorlage des Pariser Abkommens gestrichen wurde. „Es ist nicht zu akzeptieren, dass die Opfer von Klimaschäden mit ihrem Leid von der Weltgemeinschaft alleine gelassen werden“, betonte Minninger.
„Es ist zu spüren, wie wenig Kraft die ärmsten und verletzlichsten Staaten bei dieser UN-Klimakonferenz haben. Nämlich gar keine. Sie wurden weder gehört noch wurden sie berücksichtigt. Diese Länder müssen auf dem Weg nach Paris gestärkt werden, damit noch Chancen bestehen, dass der globale Klimavertrag wenigstens etwas gerechter ausfällt, als es die Textvorlage von Lima vorsieht.“
„Die gute Nachricht ist, dass alle miteinander reden. Auch über die Probleme, die wir miteinander haben. Die Weltdemokratie ist nicht gefährdet. Und auch wenn das Ergebnis von Lima alles andere als ambitioniert ist, ist dies doch immer noch viel besser als gar kein Ergebnis. Denn wir werden uns auch noch die kommenden Hundert Jahre mit dem Thema beschäftigen, und wir können es uns nicht erlauben, den einzigen Prozess, der auf weltweite Klimapolitik anzielt, zu gefährden.“