Der 21. September wird weltweit jedes Jahr als Internationaler Friedenstag begangen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verband 2001 mit der Deklaration dieses Tages den Wunsch, dass Regierungen, Organisationen und Bürger/innen aller Länder den Internationalen Friedenstag zum Anlass nehmen, über den jeweils eigenen Beitrag zum Frieden nachzudenken. Noch wichtiger: Für 24 Stunden sollen die Waffen bedingungslos ruhen. Eine Aufforderung, die angesichts der aktuellen Krisen und Kriege wie in Israel/Palästina, im Südsudan oder in der Ukraine fast irreal erscheint.
Zum achten Mal nun finden in diesem Jahr - 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs – die Bonner Friedenstage rund um den 21. September statt. Mit vielfältigen Veranstaltungen sind die Bonner/innen eingeladen, über heute dringliche Probleme des Friedens nachzudenken, sich über eigene Handlungsmöglichkeiten zu informieren, Bonn als Friedensstadt lebendig zu gestalten.
Die mitwirkenden Organisationen sind alle Bonn verbunden, ihre Wirkungskreise sind jedoch unterschiedlich: Einige sind aktiv in der politischen Bildung, viele friedenspolitisch oder in der Förderung entwicklungspolitischer Projekte engagiert, andere in der Vernetzung friedenspolitischer Akteure oder in der Erarbeitung wissenschaftlicher Expertisen. Sie alle verbindet eines: der Einsatz für zivile Friedensförderung. Hierfür sind sie in Bonn, in Deutschland und international tätig.
Zivile Friedensförderung ist inzwischen zwar zu einem wichtigen politischen Stichwort geworden, aber nach wie vor mangelt es an der Umsetzung in Entscheidungen: Die Ausgaben für Militär, die Quoten des Rüstungsexports, die ungerechte Verteilung der Lebensressourcen drücken dies ebenso aus wie die alltäglichen Bilder und Berichte aus den Krisengebieten unserer Welt. Wissenschaftler/innen zählen aktuell 414 Konflikte. Davon werden 45 als hochgewaltsam bewertet, sie nehmen Menschen ihr Leben und zerstören Entwicklungschancen. An manchen sind wir direkt beteiligt, bei vielen sind die Ursachen so komplex, dass der Weg zum Frieden lang und schwierig ist. Umso dringlicher ist es, Konfliktursachen frühzeitig zu erkennen und umfassende friedensfördernde Maß- nahmen vor der Eskalation der Konflikte zu ergreifen.
Die Organisationen der Bonner Friedenstage laden Sie ein, zu sehen und zu hören, sich zu informieren und zu debattieren, tätig zu werden und so Frieden mitzugestalten. Das Programm finden Sie hier zum herunterladen. Unter folgendem Link können Sie sich direkt für die Veranstaltung "Eine Welt ohne Hunger in einer Welt voller Konflikte" anmelden.