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Burkina Faso: Aufstand der Aufrechten

Von Uta Bracken am

In den vergangenen Tagen hat in Burkina Faso – in der Landessprache „Land der aufrechten Menschen“ – eine Revolution stattgefunden, die an den Mauerfall in Deutschland vor 25 Jahren erinnert. Die Menschen taten sich zusammen. Alte, Junge, Frauen und Männer unterschiedlicher Religion und Herkunft, Gebildete und solche ohne Schulbildung erhoben sich gegen den autokratisch regierenden Präsidenten Blaise Compaoré.

Nach 27 Jahren an der Macht wollte Campaoré mit einer weiteren Verfassungsänderung die Möglichkeit schaffen, noch bis 2030 zu regieren. Nach Wahlbetrug und einer ersten Verfassungsänderung 2005 brachte Compaoré das Fass damit zum Überlaufen. Die Bevölkerung dieses kleinen Landes am südlichen Rand der Sahelzone, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt, ist tagelang auf die Straße gegangen. Die Forderung, die Verfassung nicht zu ändern, wurde bald von der Forderung nach dem Rücktritt von Präsident Compaoré ersetzt. Am 31.10 musste sich Compaoré dem Willen des Volkes beugen und ist zurückgetreten. Die überwiegend friedlichen Proteste eskalierten am Tag der Abstimmung im Parlament, dem 30. Oktober. Am vergangenen Sonntag übernahm erneut das Militär die Macht. Der Chef der Präsidentengarde wurde zum Staatschef erklärt.

Wir beglückwünschen die Burkiner zu ihrem Mut und Demokratiewillen. Nach dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten liegt nun die schwere Aufgabe vor ihnen, die politische Verantwortung für die Übergangszeit und baldige demokratische Wahlen zu organisieren. Wir wünschen und beten, dass die Zivilgesellschaft sich ihren politischen Erfolg nicht aus der Hand nehmen lässt. Von unseren Partnern hören wir, dass sie mit aller Kraft auf eine zivile Übergangsregierung hinarbeiten.

Der Beitrag stammt von Uta Bracken, Leiterin des Referats Ost- und Zentralafrika von Brot für die Welt. Das Foto zeigt das Schaufenster eines Fotografen in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Es entstand 2006. Zu sehen ist dort auch das gerahmte Portrait des damaligen und mittlerweile zurückgetretenen Präsidenten Blaise Compaoré.

 

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